Durchhalten - Es braucht Ausdauer in der Selbstständigkeit

Shownotes

In dieser Folge widmen sich Katharina und Sonja einem zentralen Thema für alle, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen: Geduld. Der Aufbau eines eigenen Unternehmens erfordert Zeit und Ausdauer – Erfolge kommen selten über Nacht. Doch genau hier liegt die Herausforderung: nicht zu früh aufzugeben, auch wenn der gewünschte Durchbruch auf sich warten lässt. Katharina und Sonja teilen ihre persönlichen Erfahrungen und erzählen, wie auch sie Geduld aufbringen mussten und immer noch dabei sind, ihre Ziele zu erreichen. Sie zeigen, warum Geduld eine entscheidende Rolle für den langfristigen Erfolg spielt und wie man den Prozess genießen kann, anstatt sich vom Druck des schnellen Erfolgs entmutigen zu lassen.

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Transkript anzeigen

00:00:02: Kathi Hallo zurück und wir haben euch ein Thema mitgebracht. Ich will es aber vielleicht noch gar nicht direkt verraten. Vielleicht kommt ihr ja drauf. Und bevor wir aber hier loslegen und Sonja das erste Mal zu Wort kommt, möchten wir euch auf was hinweisen. Und zwar Sonja sitzt wirklich im wahrsten Sinne des Wortes ganz am anderen Ende irgendwie der Welt. Du bist in Indien und in Indien ist es lauter als du auch gedacht hast, glaube ich, oder?

00:00:32: lisca_vet Ja, genau. Hallo an dieser Stelle. Genau, ich sitze in Indien, in Rishikesh, falls jemand sich in dem Land auskennt. Und ja, es ist, sagen wir mal so, ein intensives Leben hier und auch ein sehr lautes Leben. Das heißt, es könnte sein, dass in dieser Folge mal eine Hupen-Rikscha im Hintergrund erscheint oder, na ja, jemand hämmert, weil hier wird ganz viel und fleißig und von Hand gebaut um mich herum.

00:00:55: lisca_vet Aber es könnte eben sein, dass die Geräusche mal zu hören sind. Im besten Fall ist es eine Kuh, die Mut, von denen laufen die nämlich eine ganze Menge auf der Straße rum. Aber es wäre schön, wenn ihr da euch darauf einstellt und trotzdem zuhören mögt, falls es mal hupen würde. Ja, es kann vorkommen, es tut mir leid, aber so ist das Leben hier in Indien.

00:01:19: Kathi Genau, und wir haben da auch drüber gesprochen, und Brad schlagt nehmen wir jetzt trotzdem auf oder nicht, und haben gesagt, ach komm, lass uns das doch einfach mal ...

00:01:26: Kathi Das ist ja jetzt auch irgendwie ein Teil von Sonjas Lebensrealität, dass man nicht immer perfekte Bedingungen hat, auch für Business manchmal oder halt eben Business-Gespräche, sondern dass man auch manchmal mit den Gegebenheiten arbeiten muss. Aber wir dachten, wir sagen es euch ganz am Anfang, wenn ihr vielleicht super, super empfindlich seid mit Geräuschen in einem Podcast, dann gibt ihr vielleicht die eine Folge. Wenn ihr sagt, ach, ich höre euch trotzdem gerne zu beim Quatschen, dann machen wir das heute.

00:01:52: Kathi So und jetzt haben wir beide ja schon eine Weile unsere Unternehmen und ich zumindest habe ganz, ganz gewissenhaft, bevor ich gegründet habe, einen Businessplan gemacht. Und bei Businessplänen gibt es ja auch immer erstmal die Entscheidung, macht man das für ein Jahr, für zwei Jahre, man macht ja auch oft dann Hochrechnungen für drei Jahre, also viele Banken, mit denen man zusammenarbeitet, wollen ja so drei Jahrespläne haben. Hast du auch so was gemacht?

00:02:17: lisca_vet Ja und nein. Also ich komme ja aus dem Vertrieb. Das heißt, ich habe mir da Zahlen überlegt und solche Themen mich damit beschäftigt. Wir müssen mal ganz kurz unterbrechen, bitte. Entschuldige. Machen wir eben noch eine Pause. Steffen?

00:02:35: lisca_vet Ja und nein, also ich glaube, so einen klassischen Businessplan habe ich mir tatsächlich damals nicht gemacht. Wie du schon sagst, genau, es gibt diese Voraussicht, wie lange will man das Ganze machen und du hast auch schon mit der Verbindung von Banken zum Beispiel in Verbindung gebracht, weil natürlich da die Frage ist, wenn man sich zum Beispiel einen Kredit oder so etwas aufnehmen möchte, um zu investieren in sein Unternehmen, dann wollen die natürlich wissen, wie lange will man das machen und ist das irgendwie zukunftsfähig und bringt diese Investitionen auch wirklich das gewünschte Ergebnis, um so ein bisschen das Risiko, glaube ich, abschätzen zu können.

00:03:04: lisca_vet Was ich gemacht habe, ich habe mir durchaus aber überlegt, was ein realistischer, aus meiner Sicht realistischer Zeitraum ist, in dem ich ein gewisses Ziel für mich erreichen kann, was meine Umsätze angeht. Ich komme ja aus dem Vertrieb, von daher war ich so gewohnt da mit den Zielen so zu arbeiten und vor allem mit Budgets im Sinne von was will ich an Umsatz erreichen oder an Gewinn. Ich glaube, da haben wir auch schon mal in einer anderen Folge darüber gesprochen so ein bisschen.

00:03:27: lisca_vet Das heißt, ich hatte mir zumindest ein Budget oder einen Umsatz in Klammern gewinnti gesetzt und auch gesagt, was ist ein realistischer Zeitraum, über den ich versuchen würde, mein Unternehmen aufzubauen. Genau, doch das habe ich gemacht. Wie war es bei dir?

00:03:42: Kathi Jetzt hastest du in dem Satz direkt schon ein Konjunktiv drin, was ich ein bisschen lustig finde, weil es schon direkt eine kleine Einschränkung ist. Denn das ist ja jetzt die Frage, hast du dieses Ziel erreichen können oder bist du hinter deinem Plan?

00:04:00: lisca_vet Ich bin etwas hinter meinem Plan, um ehrlich zu sein.

00:04:06: lisca_vet Ich muss sagen, das erste Jahr, ich glaube, das ist auch mal vielleicht ganz gutes Mal zu hören, von meinem Aufbau habe ich tatsächlich durchaus geplant, dass ich mehr investiere in mein Unternehmen, als dass ich raus bekomme. Das war für mich realistisch und ich habe in der Zeit vor allem von dem gelebt, was ich mir erspart habe und habe damit mich weitergebildet und meine Werbeaktion gemacht, mein eigenes Marketing gemacht und solche Sachen.

00:04:31: lisca_vet Und im zweiten Jahr war es dann so, dass ich durchaus in die richtige Richtung gekommen bin, aber sich so ein bisschen auch meine private Situation geändert hatte und sich auch mein Ziel, muss ich ganz ehrlich sagen, ein bisschen nivelliert hat. Ich habe es ein bisschen runtergesteckt. Das heißt, ich bin meinem ersten gesteckten Ziel noch nicht so direkt auf der Spur, also dahin gehe ich sozusagen hinterher, habe es aber ein bisschen angepasst für mich von der Erwartungshaltung.

00:04:58: lisca_vet Und da ist es ganz gut gelaufen, wenn auch keine Punktlandung. Also ich bin um vertretbare Zahlen, aber um einen gewissen Punkt doch hinterher.

00:05:09: Kathi Und ich glaube, das, was du hier nebenbei gesagt hast, ist das, was wichtig ist. Du hast von Jahren gesprochen. Wir sprechen hier nicht von Wochen, wir sprechen hier nicht von Monaten, wir sprechen von Jahren, das heißt auch nach zwei Jahren.

00:05:21: Kathi Bist du deinem Plan ein bisschen hinterher und um das vorher wegzunehmen, so ist es bei mir auch. Also ich habe meine Zahlen, die ich mir fürs erste Jahr gesteckt habe, wenn überhaupt im zweiten Halbjahr des zweiten Geschäftsjahres erreicht, also auch ich hänge so anderthalb bis zwei Jahre

00:05:40: Kathi hinterher und damit wird so ein bisschen Zeit euch mal verraten, nachdem wir hier schon mehrere Minuten reden, warum wir das eigentlich sagen. Denn heute soll es um das Thema Geduld gehen und natürlich könnte man jetzt auch einfach niedrigere Zahlen annehmen, wenn man einen Businessplan macht. Aber ich glaube, dass es halt einfach, man rechnet ja von Anfang an mit Zahlen, die man braucht, um davon leben zu können. Also man denkt sich diese Zahlen ja irgendwo nicht aus.

00:06:08: Kathi Geschäftszahlen, das ist ja nicht so, dass man sagt, ach, ich finde diese Zahl jetzt irgendwie schön, sondern man weiß ziemlich genau, was man braucht, um davon zu leben, im besten Fall. Und rechnet das dann natürlich irgendwie in Businesszahlen hoch und dann will man diese natürlich schnellstmöglich erreichen. Und ich glaube, so findet man dann halt eben die Zahlen,

00:06:25: Kathi um dann halt im Nachhinein festzustellen, oh, das geht gar nicht so schnell, wie ich das wollte. Und ich glaube, darum wollen wir, darüber wollen wir heute sprechen, was passiert eigentlich, wenn man das nicht so schnell erreicht, wie man wollte oder möchte. Also, und ich glaube, man muss hier unterscheiden zwischen möchte und muss, weil

00:06:45: Kathi Irgendwann ist das Geld alle. Das ist natürlich ein limitierender Faktor, den man nicht einfach ignorieren kann und sagen kann, ach, nimm dir deine Zeit. Und ich glaube, in ganz bisschen ist dieser Druck auch wichtig, damit man vorankommt. Weil wenn es egal wäre, dann würden wir alle noch langsamer, vermute ich. Ich zumindest.

00:06:47: lisca_vet Hehehe.

00:07:02: Kathi Aber das heißt, du hattest Erspartes, um dir diesen Traum der Selbstständigkeit möglich zu machen. Wie war, also bist du damit gut hingekommen? Hast du Panik bekommen, dass das irgendwann leergeht? Wie bist du da für dich damit umgegangen?

00:07:20: lisca_vet Ja, ich habe ja, da haben wir glaube ich auch schon mal ein bisschen drüber gesprochen, habe immer so ein bisschen das Thema, dass ich so eine gewisse finanzielle Sicherheit gerne in meinem Rücken habe. Das heißt, ich habe einen Polz da, was ich nicht unterschreiten möchte, sondern nur für wenn es wirklich nicht anders geht oder jetzt auch im Rahmen der Selbstständigkeit umso mehr habe ich so eine gewisse, ich habe immer so um die drei bis vier Monate des benötigten Geldes, was ich so brauche zum Leben immer beiseite.

00:07:50: lisca_vet Da gehe ich nicht dran, sondern nur, wenn es wirklich nicht anders geht. Und im ersten Jahr war es so, dass ich durchaus ganz gut klargekommen bin, aber dann zum Ende des ersten Jahres tatsächlich an diese Grenze gerückt bin und dann langsam nervös wurde. Ich habe es eben schon gesagt, ich komme ja aus dem Vertrieb, das heißt, ich bin was

00:08:08: lisca_vet meine Arbeit angeht und meinen Einsatz und auch, ehrlich gesagt, ein bisschen mein Glücksgefühl dabei. Ja, sehr motiviert, auch diese finanziell gesteckten Ziele zu erreichen. Deswegen hatte ich mir das auch relativ hoch angesetzt, weil ich dachte, wenn ich mir das nicht setze, dann komme ich da auch gar nicht hin. Und also ich brauche das so ein bisschen als Ansporn und Motivation. Und war da hinterher. Wie gesagt, es war im ersten Jahr ein bisschen

00:08:38: lisca_vet Naja, tricky. Ich fühlte mich eigentlich ganz gut die ganze Zeit und hatte mir diesen Horizont auch gesetzt. Ich glaube, diese Zahl muss jetzt nicht unbedingt in Detail drüber sprechen. Ich glaube, die steckt sich jeder selber. Was brauche ich? Was will ich haben? Aber gerade, wenn man eben von dem Ersparten lebt und eben kein Business in dem Sinne aufbaut, wo man auch einen Gegenwert schafft, den vielleicht eine Bank vielleicht auch...

00:08:58: lisca_vet greifen kann. Ja, ich habe jetzt ein digitales Business, ich will beraten, wir Marketing machen. Das ist ja nicht unbedingt für jeden greifbar, ob das funktionieren kann oder wie das funktionieren kann. Und da wollte ich mich eigentlich gar nicht auseinandersetzen so toll, sondern habe gedacht, ich mache das aus eigener Kraft. Aber ich bin tatsächlich auch ein bisschen an die Grenze gekommen. Ich dachte, jetzt wird es tricky.

00:09:06: Kathi Vielen Dank für's Zuschauen.

00:09:17: lisca_vet Und was aber cool war, und das muss ich auch dazu sagen, ich glaube, das ist ganz wichtig, dass man das auch mal merkt, ich hatte halt das Jahr vorher ja aber nicht nichts getan, sondern ich habe ja in mein Unternehmen investiert und gearbeitet in der Zeit und habe unter anderem eine Vermarktungsstrategie selber erarbeitet, ich habe meine Positionierung geklärt und ich habe meine

00:09:39: lisca_vet meine auch Suchmaschinenoptimierung gemacht, ich habe SEO gemacht, ich habe einen Blog aufgebaut in der Zeit, ich habe mein persönliches Netzwerk ausgebaut, was ich aus meinem Vertrieb zum Beispiel noch kannte, die mussten aber jetzt alle auch wissen langsam, was ich mache und habe Verbindungen geknüpft und war unterwegs als Person, habe auch Vorträge gehalten.

00:09:58: lisca_vet Und das war eben das Coole, weil nach diesem ersten Jahr, wo ich dachte, oh, jetzt ist es langsam so, dass ich sage, jetzt muss aber mal was passieren, hat es angefangen, dass sich diese ersten Sachen also wirklich so ausgezahlt haben und dass Leute auf mich zugekommen sind, die von mir gehört haben, die mich im Internet gefunden haben, die mich auf einer Veranstaltung kennengelernt haben. Und dann ging das Ganze so ins Rollen und drehte sich eben das Blatt und hat sich für mich in eine sehr positive Richtung entwickelt. So war es bei mir.

00:10:26: Kathi Genau und ich glaube, das ist so ein bisschen das, was ich in dieser Folge gerne besprechen möchte, weil es bei mir war genau auch dieser Scheitelpunkt, also wo quasi das Geld wurde knapp und es hat sich eben noch nicht ausgezahlt und ich finde das Wording, das du gerade benutzt hast, super schön, weil

00:10:37: lisca_vet Mhm.

00:10:47: Kathi Es zahlt sich halt aus und das Problem ist halt einfach, wenn man ein Unternehmen aufbaut, also wenn, wenn ihr eine, eine, ja, angestellt seid, dann habt ihr viereinhalb Wochen Arbeit und dann bekommt ihr ein Gehalt von Anfang an. Und wenn man halt selbstständig ist, dann, ich weiß nicht, aber so aus meinem Bauch raus würde ich sagen, dauert das, bis das der Tag bezahlt wird, den ihr gerade gearbeitet habt.

00:11:10: Kathi so anderthalb Jahre ungefähr. Also das ist halt superschwierig, weil wenn ich heute arbeite, ein Projekt, dann kann das durchaus ein bis anderthalb Jahre dauern, bis ich für diesen Tag, den ich heute gerade arbeite für ein Projekt oder irgendein Kundengespräch oder so,

00:11:26: Kathi dann erst bezahlt wurde, stellt euch vor, Sonja trifft jetzt jemanden, der irgendwie auf einer Messe, der vielleicht irgendwann mal seine Praxis gründen möchte und Sonja lernt die Person jetzt kennen, dann kann es sein, dass diese Person erst in anderthalb Jahren eine Praxis gründet, dann auf dich zukommt und zu einer Kundin und zu einer Interaktion wird. Und das ist halt gerade im Businessaufbau, weil das halt einfach, du sagst ja nicht, ach ja, mache ich morgen oder ach ja, gute Idee Sonja, ich gründe mal schnell eine Praxis. Das heißt aber, dass natürlich Kundenaufbau einfach auch nicht von heute

00:11:56: Kathi auf morgen geht oder dass halt einfach ich, ich weiß nicht, ich habe parallel mal so ein paar Sachen aufgerufen hier für in Vorbereitung unserer Folge. Ich habe meinen Podcast, also nicht diesen, sondern den für meine Praxis im April 22 gegründet und dass ich gemerkt habe, dass über diesen Podcast Leute zu mir gekommen sind und gesagt haben, ja, ich habe den Podcast gehört und deswegen bin ich jetzt in der Beratung. Da haben wir so einen Versatz von

00:12:25: Kathi Ja, ich gucke jetzt mal in die Zahlen, realistisch 8 Monate. Also das heißt, mit 8 Monaten hat der Podcast so einen richtigen Boost gemacht und auf einmal hatte ich deutlich mehr Aufrufzahlen und man hat gemerkt, wie der Stein so richtig ins Rollen kam.

00:12:30: lisca_vet Mhm.

00:12:41: Kathi Ich finde deswegen das einfach wichtig, dass man darüber mal spricht, weil ich weiß nicht, wie ging dir das gut? Du bist schon aus dem Unternehmen vorher gekommen, aber ich habe das unterschätzt. Ich dachte, das würde schneller gehen und man hat auch manchmal das Gefühl, dass es um einen herum bei allen irgendwie schneller geht. Ich weiß nicht, wie geht dir das?

00:12:59: lisca_vet Ja, da habe ich zwei Sachen, die ich dir gerne teilen würde dazu. Zum einen genau das, was um uns herum passiert. Ich bin ja in einem Netzwerk, das habe ich auch schon mal berichtet, im Citizen Circle. Das ist ein Netzwerk von digitalen UnternehmerInnen.

00:13:15: lisca_vet Und da habe ich das auch ganz häufig, dass Leute um mich herum gefühlt alle drei, vier Monate irgendwie ein neues Projekt starten, weil ihr es nicht funktioniert. Und weil sie irgendwie merken, ja, das hat nicht geklappt, also habe ich irgendwie keine Kunden mitbekommen. Dabei waren es eigentlich initial oft vielversprechende Ideen.

00:13:36: lisca_vet Ich habe da auch immer auch Potenzial dran gesehen und merke aber, dass eben die Geduld manchmal fehlt, dass es eben nicht einfach von jetzt auf gleich ist. Das sind keine Quick Wins. Das gibt es selten, dass man einfach fast startet und dass morgen einfach so gut funktioniert, dass man sich zurücklehnen kann. Das heißt, da die Erwartungshaltung einfach eine große Rolle spielt und dann eben auch der Einsatz, den man bereit ist, da zu gehen, finde ich.

00:13:59: lisca_vet Was ich dazu mal so ein bisschen vor Augen führen möchte, ich will mir das Ganze mal ein bisschen größer einfach mal denken, einfach nur damit man es mal gehört hat. Unternehmen, die irgendwie neu gegründet werden, klassischerweise, ich weiß nicht, sowas wie PayPal damals oder so Unternehmen wie, ich weiß nicht, in den Städten gibt es ja die ganzen Lieferdienste, Gorillas und wie sie alle heißen.

00:14:20: lisca_vet Alles, was so neu gegründet wird, das sind Unternehmen, die sehr, sehr viele Jahre als Start-up oder Uber ist, glaube ich, auch so ein Beispiel. Und wie lange gibt es Uber heute schon? Dieses, ich sage mal, Taxiersatz, ja. Das sind Unternehmen, die auch nach Jahren noch rote Zahlen schreiben, die nur dadurch überleben, dass jemand in dieses Unternehmen immer wieder investiert.

00:14:43: lisca_vet damit es sich langfristig so aufstellen kann, dass es irgendwann hoffentlich im besten Falle, natürlich nach Errechnung und Business Case, Gewinne abwirft. Die Leute investieren ja, weil sie immer was rausziehen wollen irgendwann wieder, aber die sind jahrelang im Minus, diese Unternehmen.

00:14:59: lisca_vet und werden trotzdem aufgebaut und sind global aktiv und bauen ihr Netzwerk auf. Das ist natürlich sehr groß gedacht, aber man darf das auch mal runterschrinken auf das, was wir so machen. Wir sprechen ja auch ganz viel über Möglichkeiten, einmal natürlich eine Praxis aufzubauen, aber vielleicht auch digital was zu schaffen oder sich ein zweites Standbein aufzubauen mit einem Kurs, mit Produkten, mit anderen Ideen.

00:15:19: lisca_vet Und ich finde es halt genau da wichtig, einfach auch mal, und deswegen finde ich es cool, dass wir heute drüber sprechen, mal so ein bisschen die Sensibilität zu schärfen, genau, es geht nicht von heute auf morgen und alle um uns herum, die so erscheinen, als machen die das und morgen funktioniert und die haben es direkt geschafft und die wissen, wie es läuft und bei mir läuft es nicht, das ist so nicht. Man muss halt dranbleiben und vor allem

00:15:39: Kathi Mhm.

00:15:42: lisca_vet da dran arbeiten. Du hast gerade auch schon eine Sache im Nebensatz wieder gesagt. Thema Kunden entwickeln, Kunden aufbauen. Ja, man durchläuft ja im Marketing verschiedene Phasen auch. Also die Leute müssen erstmal auf einen aufmerksam werden. Da müssen sie merken, dass mein Angebot, meine Lösung für ihr Problem löst. Und dann entsteht dieses Verlangen danach, mit mir zusammenzuarbeiten. Und das merkst du ja bei dir, was du gerade erzählt hast, auch mit dem Podcast.

00:16:06: lisca_vet der diese Awareness geschafft hat und dann auf einmal einen Boost bekommen hat und dann nach acht Monaten, oder was hast du gesagt, kamen dann mehr Kundinnen auf einmal auf dich zu. Das ist ja genau diese Phase, die es braucht, bis die Zielgruppe einen kennenlernt und dann vielleicht auch mal die Leistung in Anspruch nehmen möchte. Also Geduld ist wichtig. Und gleichzeitig aber auch Mut haben zu sagen, das funktioniert, die Idee, die ich habe. Weil da gibt es ganz viele draußen, ich habe das schon so oft erlebt.

00:16:34: Kathi Und genau das ist der wichtige Punkt. Und ich glaube, weil ich hab dich eben gefragt oder vorhin, als du an diesem Scheitelpunkt wurde, warst du so, ja, ich hab noch nicht so viele Kunden, wie ich brauche. Das Geld wird aber knapper. Ich hab zum Beispiel mir auch, ich hatte mal so eine Phase, wo es richtig eng wurde, wo ich mir dann privat noch mal Geld geliehen habe, wo man ja auch sagen kann so, boah, krass, du hast noch mal mehr Geld investiert,

00:16:41: lisca_vet Mhm. Mhm.

00:16:59: Kathi Also ich finde es bewundernswert, dass du noch mal drei Monate Reserven hast. Bei mir gab es jetzt in der Gründungsphase durchaus Monate, da war nichts mehr da. Also und ich habe auch weniger Rente eingezahlt jetzt. Also das ist halt, ich habe schon jetzt auch die drei Jahre da so ein bisschen nicht sonderlich, wenn man jetzt sagt, sinnvoll für die Zukunft geplant, in Anführungsstrichen, weil ich wusste, wenn ich das aufbaue, werde ich mehr verdienen, als ich verdienen würde, wäre ich in diesem Angestelltenverhältnis

00:17:29: Kathi geblieben und das ist halt die Rechnung.

00:17:31: Kathi wann es für mich aufgehen wird. Und daran glaube ich mit einer, also natürlich gibt es Tage, wo ich da sitze und denke, Scheiße, was hab ich gemacht? Hab ich mich übernommen? Ja, klar. Ich denke so, Gott, war das zu viel. Also gerade wenn man Mitarbeiter hat und irgendwie Gehälter bezahlen muss, ist das schon was, wo man dann irgendwie so, krass, das muss ja irgendwie alles aus sich finanzieren. Aber gleichzeitig hab ich einen unbändigen Glauben daran, dass dieses Projekt funktionieren wird. Und wir gehen einen Schritt nach dem anderen.

00:17:39: lisca_vet Ja.

00:18:00: Kathi Die Zahlen steigen ja auch, also das ist ja auch, ja, es gibt einem ja irgendwann Recht, aber halt nicht nach sechs Monaten, so. Und ich glaube, das ist einfach das, was ich halt als Message nach draußen bringen möchte. Ich bin jetzt im dritten Geschäftsjahr und sag, okay, jetzt kann ich davon leben, aber ich hab noch nicht das Gehalt erreicht, was ich gerne hätte. Also da ist auch nochmal eine Diskrepanz.

00:18:22: lisca_vet Vielen Dank für's Zuschauen.

00:18:27: Kathi Da muss man sagen, so ja, bei vier, fünf Monaten ist es so, dass ich dann voraussichtlich bei meinem Wunschgehalt ankommen würde für die Wunscharbeitszeit, die ich gerne hätte. Ja, also das ist einfach nicht mehr ganz so viel arbeiten. Und dass es aber halt jetzt einfach viele Projekte gibt, in die ich jetzt rein investiere und viel Zeit reinstecke und einfach weiß, okay, nächstes Jahr werden die sich auszahlen oder übernächstes Jahr. Natürlich ist es privilegiert,

00:18:53: Kathi du so denken zu können. Weil wir haben jetzt beide schon gesagt, ja, irgendwo braucht es ein Spar kapital, denn ich habe von Ersparnissen gelebt am Anfang, du hast von Ersparnissen gelebt. Und natürlich, ja, aber halt eben das Risiko auch das einzugehen und dass sich das auszahlen wird. Und ich glaube,

00:19:12: Kathi unter uns. Die Tiermedizin ist eine Branche, in der wird sich sehr, sehr viel auszahlen. Und das meine ich jetzt gar nicht mit, oh Gott, wir Tierärzte wollen alle so viel Geld verdienen. Seid ihr alle auf meiner Seite? Da geht es gar nicht so unbedingt. Aber das nach außen, sondern ihr müsst jetzt Sonjas Gesicht sehen. Sie will gerade was sagen und sie brennt, sie will irgendwas dazu sagen.

00:19:35: lisca_vet Doch!

00:19:36: Kathi worauf ich hinauswelle, ist, dass wir unsere Gehälter verdienen können und dass es da ganz, ganz viele Wege gibt und ganz viele Optionen. Und ich meine, mittlerweile gibt es so krass viele spezialisierte Studiengänge. Und in der Tiermedizin haben wir eine Breite und jeder kann ja den Bereich finden. Und ich glaube, dass da, egal was ihr für eine Idee habt, ich würde fast immer sagen, ohne sie zu kennen, traut euch, aber seid geduldig und glaubt dran. Also das ist so ein bisschen, weißt du, was ich meine?

00:20:05: lisca_vet Ja, total. Wir haben diese Situation, dass wir einfach unglaublich breit gefächertes Wissen haben, unglaublich breit gefächerte Lösungen anbieten können. Das ist ja, wenn man so in diesem Business-Thema so drinsteckt, dann geht es auch um Lösungen, Problemlösungen, die wir vermarkten irgendwo. Und auch die zielmedizinische Leistung ist ja ein Produkt, eine Dienstleistung.

00:20:27: Kathi Warte mal ganz kurz.

00:20:37: lisca_vet Ja, ich weiß, glaube ich, ganz gut, was du meinst.

00:20:40: lisca_vet Wir haben ja so breit gefächerte Lösungsangebote, die wir machen können in der Praxis. Das sind ja fachliche Sachen, Spezialisierungen, die es gibt, aber es geht natürlich auch in die einzelnen Bereiche, in die wir reingehen. Kleintier, Großtier, Exoten, Fische, Vögel. Da gibt es unglaublich viele Möglichkeiten, wo wir da reingehen können, weil wir auch einfach einen großen Bedarf da haben. In Deutschland gibt es einfach unglaublich viele Haustiere und Heimtiere, die alle betreut werden müssen.

00:21:09: lisca_vet Und umso wichtiger und umso mehr ist auch die Chance da, finde ich, da eine gewisse Nische für sich zu finden und die zu besetzen. Plus diese Erweiterung der Digitalisierung, über die wir ja hier ganz viel sprechen, welche Möglichkeiten gibt es da noch, sich ja unabhängig von diesem Praxisleben aufzustellen.

00:21:26: lisca_vet möchte nicht jeder, das ist auch okay, aber manche überlegen ja, wie es gehen kann, haben vielleicht auch andere Ideen, wie ihr Leben verläuft oder wollen sich eben was Zweites aufbauen und irgendwie ihr ganzes Wissen nutzen. Und da gibt es glaube ich unglaublich viele Möglichkeiten und ich glaube schon, es ist immer wichtig, sich diesen

00:21:42: lisca_vet Man sagt ja so schön Business Case dann durchzurechnen, das habe ich ja damals auch gemacht. Ich habe eben gesagt, ich habe jetzt keinen Business Plan in dem Sinne klassischer Weise erstellt. Aber ich habe natürlich mir angeguckt, wie viele Praxen haben wir in Deutschland, was möchte ich eigentlich anbieten, wie realistisch ist es, dass ich meine Ziele da erreichen kann, welchen Bedarf gibt es.

00:22:01: lisca_vet Wo steht auch meine Zielgruppe, was das Thema Bedarf angeht? Weil ich glaube, dass ich mit meinem Angebot teilweise am Anfang schon etwas weiter war, als vielleicht meine Kolleginnen in den Praxen das überhaupt auf dem Schirm haben. Aber ich glaube, dass jeder da mit seiner Idee oder mit den meisten Ideen eine Nische finden kann für sich, die auch gut funktionieren kann.

00:22:21: lisca_vet Und dann ist es am Ende wieder, und da werde ich ja nicht müde und deswegen mache ich ja den Bums, den ich so mache, eine Frage der Vermarktung und der Ansprache der eigenen Zielgruppe. Wie stelle ich mich dahin? Wie erreiche ich dann auch die Leute, die meine Leistung eben brauchen und zu schätzen müssen? Und dann bist du da. Und das ist, wie gesagt, wie du halt auch schon gesagt hast gerade, ich glaube auch,

00:22:36: Kathi Untertitel im Auftrag des ZDF, 2020

00:22:40: lisca_vet Es lohnt sich, einmal die Geduld zu haben. Das war das, was ich auch eben nochmal so verdeutlichen wollte, weil ich sehe das so häufig, dass Leute eben anfangen und auch übrigens bei uns in der Branche, sich eine schöne Idee haben, eine tolle Idee und dann nach einem kurzen Anlauf sagen, das funktioniert ja gar nicht. Also es ist ja gar nicht so, dass alle gewartet haben vielleicht und mir jetzt die Bude einrennen und irgendwie meine Lösung annehmen.

00:23:04: lisca_vet Und wenn ich danach höre, wie lange es denn versucht wurde, sind das oft sehr kurze Zeitspannen von vielleicht wenigen Monaten oder Wochen. Und das ist ja das, was du auch gerade sagtest. Und da eben zu sagen, nee, nicht jetzt aufzuhören, sondern dann erst recht weiterzumachen und die Geduld haben und sich eben zu überlegen, wie kann ich denn das, was ich anbiete, mit der richtigen Zielgruppe auch matchen? Und dann funktioniert es.

00:23:29: Kathi Und halt auch sich zu überlegen, ein Kunde braucht oft mehrere Kontakte, bis der Kauf stattfindet. Das heißt, es ist nun mal nicht so, hey, am Montag launch ich mein Produkt, am Dienstag sehen es 700 Kunden und am Mittwoch kaufen alle.

00:23:39: lisca_vet Ja.

00:23:45: Kathi sondern das ist ja auch der Grund, warum Werbung wieder und immer wieder aufgespielt wird, aber auch auf ganz verschiedenen Kanälen. Ja, also das ist halt einfach etwas, was sich entwickelt und ich finde es zum Beispiel auch spannend. Ich habe ja, ich biete ja Kennlerngespräche an und da passiert es zum Beispiel, dass ich dann eine Beratung wird gebucht und ich sehe, das Kennlerngespräch war schon vor sechs Monaten. Das heißt, dass der Kunde vor sechs Monaten sich informiert hat,

00:24:13: Kathi direkt im 1 zu 1 Gespräch, okay, wie würde denn das funktionieren? Was würde das kosten? Und dann, das so ein bisschen geschlummert hat und nach sechs Monaten sagt der Kunde, ah ja, okay, oder die Kundin, ah ja, super, jetzt würde ich das gerne angehen und buche dann ein Beratungsgespräch.

00:24:30: Kathi In meinem heutigen Alltag, wo ich quasi zwischendurch auch Zeiten hatte, wo ich ausgebucht war, fällt mir das natürlich nicht auf. Also da ist mir natürlich nicht bewusst, wann hatte der Konto den Erstkontakt, wo war der Zweitkontakt und wann hat der gebucht, weil ich gar keine Kompetitäten hatte, zwischendurch über sowas nachzudenken. Wenn ihr natürlich aber am Start seid,

00:24:51: Kathi Und dann braucht der Kunde oder die Kundin sechs Monate, bis bei euch gebucht wird, dann fällt das natürlich auf, denn im Endeffekt heißt das, dass in den ersten drei bis vier Monaten gar nichts gebucht wird, oder ganz, ganz wenig. Und das kann einen natürlich total verunsichern, weil man sagt so, die buchen alle gar nicht, die machen hier die Kennlerngespräche, aber es passiert dann irgendwie nichts oder so. Und natürlich kann ich meine Idee auch mal

00:25:19: Kathi hinterfragen oder sagen, na ja, wieso? Ist das so aber nur als Feedback für euch? Bei mir war das ganz genau so, dass ich in den ersten sechs, sieben,

00:25:30: Kathi Monaten kaum Beratungstermine hatte und dann halt auch sehr, sehr viel freie Zeit hatte und überlegt hat, oh Gott, das ist ja auch das Problem. Du hast ja dann, wenn du so viel Zeit hast, auch so viel Zeit darüber nachzudenken. Also es ist ja auch total blödes Timing, in Anführungsstrichen. Und man arbeitet dann natürlich an irgendwelchen anderen Projekten und hat so ein bisschen, aber auch nicht den Drive, weil man natürlich immer im Hinterkopf so ein bisschen die Sorge oder die Angst hat, vielleicht klappt das nicht oder was ist da los oder wieso ist das nicht.

00:25:43: lisca_vet Ja, total, ja.

00:25:59: Kathi Aber deswegen sage ich, bleibt länger dran. Natürlich ist das auch ein Risiko, weil es kann dann immer noch nicht funktionieren. Nur, wenn wir euch sagen, ah, bei uns hat das anderthalb Jahre gedauert, heißt das ja nicht, dass alles nach anderthalb Jahren funktioniert. Also das ist schon so, weil ich glaube, dass, wenn man eine gute Idee hat oder, dass das halt eben funktioniert und dass man halt eben wissen muss, dass das länger dauert und nicht sofort funktioniert.

00:26:24: lisca_vet Ja, vor allem, glaube ich, geht es ja auch oft darum, also es geht ja darum, was Solides aufzubauen und was, was nachhaltig funktioniert. Und das ist, glaube ich, auch dann der Punkt. Ich meine, klar, wir haben natürlich das Thema, wenn wir eine Praxis aufmachen, wo wir ein bisschen Invest rein gehen, lokal Räume anmieten, Gerätschaften kaufen und so. Da drückt es natürlich ein bisschen mehr vielleicht, als wenn wir sagen, also jetzt in meinem Fall,

00:26:46: lisca_vet Ich kaufe mir einen Laptop und baue mich online auf. Das ist aber auch ein ganz anderes Angebot und auch eine ganz andere Vermarktung dahinter, als wenn ich jetzt einen lokalen Standort habe zum Beispiel. Und dann drückt das Invest vielleicht ein bisschen mehr rein, als das, was am Ende in den ersten Monaten rauskommt. Aber dennoch bin ich da völlig bei dir. Das ist in den meisten Fällen sehr wohl funktioniert. Man muss halt die richtigen Schrauben finden.

00:27:14: lisca_vet Was ihr allerdings auch mit reinnehmen wollt, man kann sich auf jeden Fall hinterfragen.

00:27:19: lisca_vet Das finde ich durchaus sehr, sehr wichtig, dann zu gucken, wo stehe ich? Und auch immer mal wiederzuschauen, wo stehe ich denn eigentlich ist denn? War ich ehrlich zu mir, dass meine Idee auch wirklich funktionieren kann? Habe ich mir die richtige Zielsetzung? Habe ich die richtige Zielgruppe mir ausgewählt? Ist der Bedarf wirklich so da, wie ich das brauche? Aber das ist ja eine Haushalt, die man im besten Fall eben ganz am Anfang gemacht hat, wenn man sich überlegt, dieses Thema zu starten und ein Produkt zu launchen.

00:27:46: lisca_vet eine Dienstleistung anzubieten oder ähnliches. Und dann muss man eben nur schauen, bin ich auf dem richtigen Weg, das auch zu erreichen? Und wenn es noch nicht so läuft, woran liegt es? Oder ist es eben einfach dieser Delay, du hast es gerade gesagt, Kunden brauchen mehrere Kontaktpunkte. Man sagt im Marketing durchschnittlich acht Kontaktpunkte, bevor jemand was kauft. Und das ist eine ganze Menge. Und das mal gehört zu haben.

00:28:10: lisca_vet Das dauert einfach. Und ich habe eben schon, was ich eben so im Nehmen gesagt habe, die müssen erstmal aufmerksam werden, müssen Interesse entwickeln. Das ist der sogenannte AIDA-Funnel, wer sich mal ein bisschen damit auseinandersetzen möchte. Aufmerksamkeit, Interesse, Verlangen und dann die Aktion, ja, zu kaufen, zu handeln, eine Leistung zu buchen oder ähnliches.

00:28:28: lisca_vet Das sind verschiedene Stufen, durch die Kunden durchgehen. Und dann gibt es eben diese verschiedenen Kontaktpunkte, die die Kunden haben, müssen bis sie wirklich aktiv werden und sagen, ich glaube ich kaufe jetzt, ich glaube ich buche mir jetzt meinen Termin, ich glaube ich kaufe mir jetzt das Produkt, was ich gerade gesehen habe. Und das ist einmal das Thema und das geht, da können wir uns alle selber reflektieren. Oft nicht von jetzt auf gleich, es gibt manchmal so Schnellschüsse, aber dann ist man meistens selber schon

00:28:51: lisca_vet auf einem anderen Punkt, dass man sagt, ich habe hier wirklich einen akuten Bedarf und brauche eine Lösung und hier ist ein Anbieter, der erscheint mir jetzt gerade der richtige Akut für die Lösung meines Problems. Das ist dann wieder eine etwas verkürzte Variante. Aber da gibt es eben verschiedene Themen, die da einfach mit reinspielen und die einem vielleicht klar machen oder nochmal ein bisschen verdeutlichen, warum das auch einfach länger dauert und länger dauern darf und das finde ich auch wichtig, jetzt wieder darüber sprechen,

00:29:18: lisca_vet Die Sorge, glaube ich, immer da ist, dass das Risiko zu hoch ist und dass es dann nicht klappt. Wir wollen ja hier ermutigen, mal neu zu denken und auch vielleicht mal was Neues auszuprobieren.

00:29:31: Kathi Ja, da möchte ich vielleicht noch mal was dazu sagen. Und zwar, wir zwei hatten ... Ja, es ist halt ... Also, ich finde, wir waren beide vorher in der Industrie und hatten dadurch vielleicht andere Möglichkeiten, auch Geld beiseite zu packen, als es jemand in der Praxis ist. Einfach weil unsere Verdienstmöglichkeiten ein bisschen andere waren. Also, ich finde, das muss man auch irgendwie sagen. Deswegen möchte ich aber hier gar nicht das Ausbreiben sagen, ja, vielleicht habt ihr gar nicht so viel Erspartes.

00:30:00: Kathi Meine Message soll nicht sein, ihr habt nichts erspartes, dann könnt ihr gar nicht so lange durchhalten, sondern sich dann zu überlegen, okay, andersrum, okay, Sonja und Katharina sagen,

00:30:10: Kathi Ich brauche eine längere Zeit, um durchzuhalten. Wie kann ich mir die Möglichkeit schaffen, diese Zeit zu überbrücken? Also sich halt Optionen zu schaffen. Und da wäre zum Beispiel eine Idee zu sagen, okay, ich arbeite aktuell fünf Tage die Woche, vielleicht kann ich drei Tage die Woche arbeiten, um meinen Lebensunterhalt einfach wirklich so zu sichern, dass ich alle Kosten zahlen kann und vielleicht ein oder zwei Jahre auf einen Urlaub verzichten, damit ich danach

00:30:36: Kathi eine Alternative habe, womit ich mir noch mehr Urlaub finanzieren kann, also dass ich da einfach langfristig denke, dass ich sage, ich nehme mir zwei Tage in der Woche und an diesen zwei Tagen konzentriere ich mich voll Gas auf Projekt YY, was auch immer das für euch ist.

00:30:53: Kathi Die Gesetzmäßigkeiten sind ja die gleichen, egal ob ihr das in Teilzeit oder in Vollzeit euch traut. Also das heißt jetzt nicht, oh toll, jetzt hab ich die Folge gehört, man braucht total viel Starkapital, damit man die ersten anderthalb Jahre überlebt. Das ist natürlich nicht die Idee, sondern die Idee ist halt einfach euch zu sagen, wenn ihr gerade an diesem Scheitelpunkt seid, der halt einfach manchmal echt auch unangenehmes Angst macht,

00:31:21: Kathi wirklich beängstigend sein kann für den Moment und man denkt, oh Gott, habe ich mich übernommen.

00:31:26: Kathi dass ihr da halt nicht alleine seid. Das ist so ein bisschen das, was ich euch mitgeben möchte, dass auch bei uns, wenn wir hier so viel drüber reden und sagen, ja, und wir haben hier noch den Tipp und da noch den Tipp, heißt das ja nicht, dass einfach wir easy peasy losgelaufen sind und alle Ziele sofort erreicht waren. Und das ist ja einfach auch nicht die Realität, aber das halt einfach der Umkehrschluss ist. Wenn ihr das Startkapital nicht habt, wie schafft ihr die Bedingungen, damit ihr diese längere Anlaufphase

00:31:55: Kathi hinbekommen könnt, ohne dass ihr in Panik verfallen müsst, ohne dass ihr den Druck habt, das muss jetzt aber sofort funktionieren, sondern dass ihr euch auch den Raum gebt, dass das ein bisschen länger dauern darf. Einfach zu überlegen, okay, wie kann ich das realisieren, dass das auch für euch funktioniert.

00:32:14: lisca_vet Und was auch vielleicht noch die andere Seite noch ist, wenn jemand denkt, ich habe eine richtig coole Idee, aber ich kann eben diese Phase nicht alleine überstehen oder weiß nicht, ob es ausreicht, sprecht mit Leuten über die Idee. Weil wenn das eine richtig gute Idee ist, also zum einen darf die sich weiterentwickeln, wenn sie vielleicht noch nicht super, super, super gut ist, weil man nur eine Idee hat. Und zum anderen gibt es auch Leute, die gute Ideen auch fördern und die das unterstützen und die vielleicht sogar investieren.

00:32:41: lisca_vet Und dann eben ermöglichen, dass man das eben, genau, entweder mit einer reduzierten Anstellung oder ohne Anstellung in Vollzeit entwickeln kann. Und da mal mutig sein, auch vielleicht ein bisschen unternehmerisch zu denken. Ich glaube, das darf man auch, weil du hast das aus eigener Kraft gemacht. Ich habe das auch komplett aus mehr oder weniger aus, also doch, ich habe es aus eigener Kraft gemacht. Mit ganz viel im Umfeld, mit Experten, die mich so immer mal wieder auch non-profitmäßig und mal beraten haben, mir geholfen haben. Das Netzwerk hat ja nicht jeder. So, das weiß ich auch.

00:33:09: lisca_vet Aber gute Ideen werden wie gesagt auch gefördert und es muss nicht jeder direkt zur Höhle der Löwen zum Beispiel rennen mit seiner Idee. Aber auch im kleineren Umfeld gibt es Leute, die sagen, hey, ich investiere in dich, ich fördere das. Manche geben, es gibt private Darlehen, es gibt

00:33:25: lisca_vet auch Leute, die einfach investieren und sagen, und wenn das dann funktioniert, dann kriege ich vielleicht irgendwie was ab vom Kuchen. Auch da mal sich zu trauen, seine Idee zu pitchen und Leute vielleicht zu gewinnen, die die Idee unterstützen wollen und dann auch die als Person ja auch vertrauen, weil das macht ja ganz, ganz viel aus. Und wenn das eine gute Idee ist und wir beide sprechen jetzt hier gerade über unsere Zuhörerinnen, das sind ja alles Kompetente,

00:33:44: Kathi Vielen Dank für's Zuschauen.

00:33:49: lisca_vet Meist Frauen, glaube ich, wenn ich die Statistik richtig gesehen habe, die uns hier zuhören. Kompetente Frauen, die irgendwie was Bock haben, die Ideen haben.

00:33:57: lisca_vet Und es gibt sicherlich da auch Matching-Partner, die sagen, hey, das möchte ich unterstützen, ich vertraue in dich und deine Fähigkeiten und Tiermedizin ist eben eine Branche nach wie vor. Tiergesundheit, das ganze große Feld der Tierhaltung, wo halt auch einfach gute Projekte und gute Produkte auch lukrativ sein können und wo auch durchaus dann andere was abhaben können. Und wenn das mal jemand mitkriegt, was da für Ideen auf dem Tisch sind, wie gesagt, ist man vielleicht auch gar nicht mehr ganz alleine da und kann dann auch

00:34:26: lisca_vet noch einen anderen Weg finden, eben vielleicht sich durch externe Investitionen auch mal helfen zu lassen. Finde ich auch ganz wichtig, mal gehört zu haben. Mhm.

00:34:33: Kathi habt keine Angst über eure Ideen zu sprechen. Ich erlebe immer wieder, dass Leute Angst haben über ihre Ideen zu sprechen, weil sie Angst haben, dass die irgendwie weggenommen wird oder irgendwas.

00:34:44: Kathi Niemand kann euch Ideen wegnehmen. Ideen sind nur dann gut, wenn ihr sie umsetzt. Und es gibt so viele Ideen da draußen, aber wenn ihr es umsetzt, weil ich glaube, das passt auch supergut zu diesem Thema, eine Idee ist nur dann gut, wenn man die Geduld hat zu warten, bis sie sich auszahlt. Das heißt, und damit passt das halt supergut und rundet das so ein bisschen ab, weil

00:35:09: Kathi Ich hatte früher manchmal so, dass Leute sagen, nee, ich habe eine Gründungsidee, aber die erzähle ich dir nicht. Ich verstehe das, aber man kann das nicht wegnehmen. Die Idee ist erst dann gut, wenn ihr euch hinsetzt und es macht. Ganz oft ist es so, dass Ideen auch weiterentwickelt werden, wenn man drüber redet. Das kann irgendwie der Geburtstag von einer Freundin sein, wo man mit jemandem völlig Frachfremdes mal drüberspricht und einen ganz anderen Einblick bekommt und sagt,

00:35:36: Kathi Aber warte mal, da habe ich ja tatsächlich noch nie drüber nachgedacht und, weil wir haben vorhin auch über das Hinterfragen gesprochen, wenn etwas nicht funktioniert. Und im Endeffekt ist, ich erzähle jemandem von meiner Idee und die andere Person findet einen Haken, lasst euch nicht enttäuschen, sondern findet eine Lösung, wie ihr diesen Haken lösen könnt. Das ist für mich Unternehmertum anzunehmen, zu sagen,

00:35:59: Kathi Stimmt, das habe ich noch nicht so ganz durchdacht. Ich gehe mal eine Lösung suchen. Aber traut euch das rauszutragen und traut euch darüber zu sprechen und auch damit ihr selber mit der Idee noch warm werdet. Wenn ihr das nur für euch behaltet, dann

00:36:04: lisca_vet Hehehe.

00:36:18: Kathi Ja, dann geht es auch aus euch nicht raus. Also ich glaube, dass das total der Prozess ist und dass es total wichtig ist, drüber zu sprechen und sich zu trauen. Und vielleicht ist es ja auch so, dass ich jemanden finde, der sagt, boah, das ist eine mega Idee, ich wäre total gern selbstständig, aber ich hab gar keine Idee, aber deine Idee ist mega. Wollen wir das nicht einfach zusammen machen? Und dann hat man nämlich auch ein tolles Match und bestimmt auch noch andere Kapazitäten.

00:36:46: Kathi Ja, also habt keine Angst, dass euch da irgendjemand was klaut, redet da offen drüber. Ich rede auch immer überall. Also ich mein, bestes Beispiel ist, wir sitzen hier im Podcast und reden über alle unsere Businessideen sozusagen oder halt über super viele Themen, weil ihr es uns nicht wegnehmen könnt, weil genug für uns alle da ist. Also da bin ich total entspannt, weil ich einfach der Meinung bin, miteinander statt gegeneinander.

00:36:53: lisca_vet Hehehe.

00:37:09: lisca_vet Das lassen wir so stehen. Ich glaube, ich fasse einmal zusammen. Habt Geduld. Wenn ihr eine Idee habt, sprecht über sie, entwickelt sie weiter. Traut euch, dass es ein bisschen Zeit braucht. Traut euch auch wieder jemanden dazu zu holen, Leuten davon zu erzählen und vielleicht Unterstützer zu finden, Unterstützerinnen. Und dann ist, und das hast du gerade so schön gesagt, genug für alle da. Gerade in der Selbstständigkeit und im Unternehmertum macht es ja auch die Persönlichkeit ganz oft aus. Das heißt, selbst Leute mit der gleichen Idee,

00:37:36: lisca_vet treffen auf andere Menschen, die ihnen die Idee abkaufen, die ihnen das Produkt abkaufen, die Lösung abkaufen, weil es einfach auf der Ebene vielleicht matcht. Und ich hoffe, wir konnten mit dieser Folge ein bisschen Mut machen, dass gutes Ding wir weile haben, heißt ja auch so schön. Und bisher hat es immer geklappt, glaube ich. Mhm.

00:37:57: Kathi perfekt fände ich, wenn das jetzt gerade jemand hört, der schon auch gegründet hat und irgendwie gerade so ein bisschen hängt und sagt so, oh man, das klappt alles nicht so und sagt so, ah ja, stimmt, komm, nächsten Monat sieht es wieder anders aus, da habe ich wieder mehr Buchungen und ja, es gibt immer Monate, wo weniger ist. Ich finde ganz kurz übrigens aus meinem Kalender geplaudert,

00:38:18: Kathi August und Juli, wenn Sommerferien sind, ist bei mir einfach viel leerer. Und ich merke jedes Jahr, dass ich kurz Panik habe und dann in den Kalender gucke und denke, ach ja, stimmt. Also manche Sachen sind einfach auch super zyklisch einfach, ja. Und manche Leute haben halt vielleicht auch mit manchen Themen nicht so Kapazität, sich vor Weihnachten darum zu kümmern. Wenn ihr jetzt also Weihnachten gründet, dann sind manche Sachen einfach schwieriger als andere. Und dann braucht es halt eben die Geduld.

00:38:41: Kathi zu sagen, ah nee, ok, Januar, Februar weniger Kaufkraft, dann geht's im März wieder los. Also auch solche Sachen spielen total die Rolle. Also manchmal ist Business auch eben sehr zyklisch.

00:38:51: lisca_vet Und das weißt du eben nur, wenn du diesen Zyklus auch mal durchlaufen hast. Das merke ich bei mir auch und ich kenne das auch noch, dass der Vertriebszeit, wo ich mehrere Jahre in einem Bereich war und erst nach einem Jahr, nach anderthalb Jahren weißt du eigentlich, wie das tickt, wie dieser Zyklus ist, wann es wo hoch geht, wann es runtergeht, wann du aktiv werden musst vielleicht oder wann Leute auch von sich aus schon breiter sind und so Sachen. Also da bin ich völlig bei dir. Kann ich nur unterschreiben.

00:39:19: Kathi Ja, oder wenn du halt auch weißt, okay, in der Phase habe ich weniger in dem Bereich zu tun, dann kann ich mehr davon machen und irgendwie Sachen mehr da rein blocken, für die woanders keine Zeit ist. Das ist ja auch ein Learning, dass man sagt, jetzt ist gerade besonders viel in meinem Markt los, dann kann ich auch besonders viel in die Werbung investieren oder so. Also das sind ja solche Sachen. Ja, genau.

00:39:29: lisca_vet Mhm. Ja.

00:39:42: Kathi bleibt dran. Es lohnt sich und ich glaube, das ist was, was mich auch immer antreibt, dass ich weiß, wenn ich diesen Weg weitergehen werde, dann wird es leichter, auch finanziell und auch arbeitstechnisch. Das bedeutet, dass ich jetzt vielleicht manchmal ein bisschen mehr arbeite dafür, aber halt einfach auch eine Perspektive habe. Ich würde sagen, bis dahin, oder?

00:40:08: lisca_vet Bis zum nächsten Mal.

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