Von Stellenausschreibung bis Einarbeitung – Ein Praxisbeispiel aus der Tiermedizin

Shownotes

In dieser Episode sprechen Katharina und Sonja über das Thema Mitarbeitergewinnung in der Tiermedizin - mal aus Sicht einer Arbeitgebenden. Katharina berichtet dabei, wie bei ihr das letzte Bewerbungsverfahren für eine Stelle bei der Futtertierärztin abgelaufen ist: von der Stellenausschreibung bis zu den Bewerbungsgesprächen und dem anstehenden Onboarding im Team. Dabei geht es um Faktoren wie Homeoffice, flexible Arbeitszeiten und eine gezielte Ansprache. Gemeinsam betrachten sie, welche Aspekte im Bewerbungsprozess eine Rolle gespielt haben.

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Transkript anzeigen

00:00:01: Sonja Hegel Hallo zusammen zu dieser neuen Folge, in der es um ein, glaube ich, ziemlich cooles Thema gehen wird.

00:00:08: Sonja Hegel Kathi, wir werden heute mal ein bisschen über deine aktuellen Erfahrungen sprechen.

00:00:13: Sonja Hegel In großem Kontext Mitarbeitergewinnung, Bewerbung generieren, das ist ja irgendwie so ein Dauerbrenner-Thema, finde ich, in unserer Branche, in der Tiermedizin.

00:00:24: Sonja Hegel Viele Praxen klagen, dass es irgendwie einen Fachkräftemangel gibt oder dass sie

00:00:29: Sonja Hegel naja, eben ganz viele Stellen ständig ausgeschrieben haben und sie keine Bewerbung bekommen oder nicht genug Bewerbungen bekommen.

00:00:36: Sonja Hegel Und du hast ja dieses Thema gerade sehr intensiv bearbeitet und ich bin total gespannt zu hören, wie deine Erfahrungen dahingehend sind.

00:00:45: Sonja Hegel Vielleicht magst du uns mal kurz abholen, was gerade Stand der Dinge bei dir ist und warum dieses Thema so, ich sag mal, brandaktuell ist.

00:00:52: Kathi Also ich habe vor ein paar Wochen, ja vielleicht schon Monaten, sowas reift ja auch immer, entschieden, dass ich das Team wieder vergrößern möchte.

00:01:02: Kathi Und war in einer neuen Situation.

00:01:05: Kathi Wir sind ja zum jetzigen Zeitpunkt schon vier Leute gewesen.

00:01:10: Kathi Und die sind mir aber alle ein bisschen zugestolpert.

00:01:13: Kathi Also da habe ich nie eine offizielle Ausschreibung gemacht, sondern eine Mitarbeiterin habe ich aus meiner vorherigen Firma mitgenommen.

00:01:18: Kathi Also die habe ich einfach gefragt, ob sie bei, mit mir, für mich arbeiten möchte.

00:01:23: Kathi Und mit der habe ich vorher schon zwei Jahre zusammengearbeitet.

00:01:27: Kathi Das war natürlich für mich der Best Case, weil ich einfach wusste, mit der kann ich sehr, sehr gut zusammenarbeiten.

00:01:33: Kathi Dann, ja, über eine private Connection sozusagen habe ich jemanden eingestellt und dann war es so, dass eine Studentin sich bei mir beworben hat und gerne einen Teil ihres großen kurativen Praktikums bei mir machen wollte.

00:01:43: Sonja Hegel Mhm.

00:01:48: Kathi Auch das habe ich gemacht und dann habe ich damals zu ihr gesagt, ja, weiß ich nicht, ob ich mal für dich einen Job habe und dann stellte ich fest so,

00:01:53: Kathi warte mal, ich habe hier eigentlich mehr Arbeit, als ich leisten kann und habe ihr ziemlich schnell nach ihrem Praktikum bei mir eine Werkstudentenstelle angeboten und sie hat ein paar...

00:02:04: Kathi Jahrstunden bei mir gearbeitet und das war natürlich perfekt, denn in dem Moment, wo die mit dem Studium fertig war, kannte sie die Praxis, sie kannte die Abläufe, sie war inhaltlich schon mal ein bisschen fitter und dann habe ich ihr einfach eine Stelle angeboten.

00:02:16: Kathi Anfangs lag eine halbe Stelle auf dem Tisch und dann habe ich gesagt, komm, lass uns keine halben Sachen machen, habe ihr eine volle Stelle angeboten und das heißt, das ist sehr organisch gewachsen, würde ich mal vorsichtig sagen.

00:02:20: Sonja Hegel Mhm.

00:02:28: Kathi Und jetzt habe ich festgestellt, ich brauche wieder Verstärkung.

00:02:31: Kathi Und ich hatte so ein bisschen Sorge, das auszuschreiben, weil das wieder meine Krankheit ist.

00:02:37: Kathi Wenn ich es nicht mache, dann weiß ich ja auch nicht, dass es potenziell nicht funktioniert.

00:02:41: Kathi Das heißt, ich habe immer gesagt, ich kann jederzeit eine Stelle ausschreiben.

00:02:45: Kathi Aber genau das, was du angesprochen hast, das, was alle sagen, so, ja, man schreibt eine Stelle aus und dann bekommt man keine Bewerbung, genau davor hatte ich Angst.

00:02:52: Kathi Das heißt, ich hatte Sorge, ich bin bereit, eine Stelle frei zu machen, Budget zu schaffen und dann, vielleicht dazu der Hintergrund, ich möchte so ein ganz bisschen mich aus der Ernährungsberatung zurückziehen, aus dem aktiven Geschäft einfach, weil ich für mich persönlich, auch viel aus privaten Gründen,

00:02:52: Sonja Hegel Mhm.

00:03:11: Kathi wieder sehr viel flexibler sein muss in meiner Zeitgestaltung.

00:03:15: Kathi Und Ernährungsberatung zu machen, ist zu einem gewissen Teil fremdbestimmt, weil ich gucke morgens in meinen Kalender, ich habe um 10 Uhr eine Beratung, um 11 Uhr, um 12 Uhr.

00:03:22: Kathi Dadurch bin ich natürlich ein Teil fremdbestimmt und das würde ich gerne mir wieder ein bisschen freistrampeln.

00:03:29: Kathi Ja, und jetzt kann ich aber nicht einfach sagen, ja, mache ich nicht mehr, sondern jemand muss ja meine Termine machen, die sind ja da und ich kann ja auch nicht meine Leute einfach hängen lassen.

00:03:36: Kathi Ja, und da hatte ich jetzt Sorge, ich schreibe eine Stelle aus und niemand bewirbt sich.

00:03:41: Kathi Also die Sorge war durchaus auch da, ja.

00:03:44: Sonja Hegel Okay, und ja, ich glaube, nimm uns direkt mit und lass uns nicht zu lange drum rumreden, wie ist denn jetzt am Ende des Tages, ja, wie ist es denn jetzt gelaufen, wie war es denn, du hast eine Stelle ausgeschrieben und was ist dann passiert?

00:03:57: Kathi Vielleicht ganz spannend, wo ich sie ausgeschrieben habe und wie viel Werbung ich dafür gemacht habe.

00:04:02: Kathi Ich habe einfach in Anführungsstrichen einen Post bei Instagram vorbereitet.

00:04:06: Kathi Das war wirklich ein Post, den ich sehr lange habe sacken lassen, den ich mit meiner Kollegin durchgegangen bin und gesagt habe, hey, findest du, die Stelle ist repräsentativ beschrieben, weil sie hat ja nun von dieser Stelle.

00:04:18: Kathi Und mir halt überlegt, okay, wie möchte ich mit einer Stellenausschreibung nach außen wirken?

00:04:22: Kathi Was sind die Benefits des Jobs?

00:04:24: Kathi Also das habe ich sehr lange wirken lassen, habe eine Stelle gemacht.

00:04:28: Kathi Und habe dann gedacht, okay, wenn das nicht funktioniert, dann hätte ich Snippets aufgenommen und die in alle bisherigen Podcast-Folgen reingeschnitten, weil ich weiß, dass auch da einige Tierärztinnen sind.

00:04:38: Kathi Denn das war für mich die Bedingung, es muss eine Tierärztin oder ein Tierarzt sein.

00:04:42: Kathi Also ich hätte jetzt niemand anders einstellen können, sondern

00:04:46: Kathi wir sind eine tierärztliche Praxis, wir rechnen nach GOT ab, die Ernährungsberatung muss bei uns von Tierärztinnen gemacht werden.

00:04:51: Sonja Hegel Oh, wow.

00:04:51: Kathi Das heißt, es war ganz klar, Approportion ist Bedingung, sonst funktioniert das nicht.

00:04:57: Kathi Ja, meine Bedenken hätten nicht unbegründeter sein können.

00:05:00: Kathi Ich habe eine Frist ausgeschrieben, bis zu der bitte alle Bewerbungen an mich geschickt werden.

00:05:05: Kathi Und ich glaube, ich hatte schon nach drei Tagen fünf oder sechs Bewerbungen.

00:05:10: Kathi Und da habe ich natürlich dann immer ins Postfach geguckt und wir hatten eine automatisierte Antwort und haben halt direkt geschrieben, hey, nur, dass ihr Bescheid wisst.

00:05:18: Kathi Wir sammeln bis zu der festgesetzten Frist.

00:05:22: Kathi Vorher werdet ihr vermutlich von uns nichts hören, aber wir sammeln das jetzt einfach mal

00:05:26: Kathi Und es kamen dann auch immer mal wieder so alle zwei Tage irgendwie so ein, zwei Bewerbungen und so hat sich das dann zusammengesammelt und am Ende hatten wir 40 Bewerbungen, also 40 Leute, die für mich arbeiten wollen.

00:05:36: Sonja Hegel Wow.

00:05:38: Kathi Also das war für mich auch eine neue Erfahrung.

00:05:39: Sonja Hegel Okay.

00:05:41: Sonja Hegel Ja, total spannend.

00:05:42: Sonja Hegel Vor allem, wie gesagt, ich habe es ja anfangs gesagt, also der aktuelle Tonus, wenn ich mit vielen Leuten in der Branche auch mich unterhalte, die irgendwie Stellen besetzen wollen, da ist erstmal irgendwo eine Stelle ausgeschrieben und dann passiert erstmal lange gar nichts.

00:05:56: Sonja Hegel Und dann wird überlegt, was können wir noch tun und dann gibt es vielleicht ein bisschen Aktivität,

00:06:02: Sonja Hegel Spätestens dann wird man überlegt, das Thema Employer Branding mal auf einmal in den Mund genommen oder findet man auf einmal mal Hinweise, ach, ich kann auch was tun, um die Sichtbarkeit zu gehen.

00:06:10: Sonja Hegel Du hast ja jetzt gerade schon so angedeutet, was du gemacht hast, welche Kanäle du auch dafür genutzt hast, also deine bestehenden Marketingkanäle eigentlich.

00:06:19: Sonja Hegel Das finde ich ganz spannend.

00:06:21: Sonja Hegel Und ja, am Ende des Tages hast du jetzt gesagt, hättest du für die offenen Stellen oder die offene Stelle bezahlt,

00:06:28: Sonja Hegel 40 Bewerbungen und das steht ja wirklich ganz nur im Kontrast zu dem, dass sich keiner bewirbt oder nichts passiert.

00:06:33: Sonja Hegel Was denkst du denn, hast du da einen konkreten Hintergrund zu?

00:06:39: Sonja Hegel Kannst du dir das leicht erklären, warum das bei dir anders läuft als bei anderen oder vielleicht ja auch aus den Erfahrungen aus den BewerberInnen, die sich da gemeldet haben?

00:06:47: Sonja Hegel Gibt es da Feedback, warum das bei dir vielleicht anders gelaufen ist?

00:06:51: Kathi Also erstmal habe ich im allerersten Moment schon für die Anzeige tolles Feedback bekommen.

00:06:57: Kathi Also auch von Kolleginnen, die in einem ganz anderen Bereich tätig sind.

00:06:57: Sonja Hegel Mhm.

00:06:57: Sonja Hegel Mhm.

00:07:02: Kathi Also eine Pferdepraktikerin hat unter die Anzeige geschrieben, boah, was für eine tolle Ausschreibung.

00:07:09: Kathi die war ja überhaupt nicht die Zielgruppe, sondern sie war einfach so, hey, sie hat das angenommen, gesehen, boah, tolle Ausschreibung an sich, ne, also so, und andere haben auch geschrieben, hey, was für eine tolle Stellenausschreibung, und

00:07:23: Kathi Deswegen haben auch einige Kolleginnen die Stellenausschreibung in ihrer Story geteilt zum Beispiel.

00:07:29: Kathi Also ich profitiere da auch von einem gewissen Netzwerk.

00:07:29: Sonja Hegel Wow.

00:07:29: Sonja Hegel Mhm.

00:07:32: Kathi Also ich würde sagen, ich bin bei Instagram schon relativ aktiv, dass ich mit verschiedenen Kolleginnen schreibe, frage, wie machen die das, wie machen die jenes.

00:07:40: Kathi Also da bin ich schon auf eine Art vernetzt und dieses Netzwerk, von dem habe ich auch bei der Bewerbung unter anderem verarbeitet.

00:07:48: Kathi Das heißt, Tiermedizin ist kein Einzelsport mehr.

00:07:52: Kathi Also wir müssen anfangen, miteinander zu arbeiten und gerade wenn wir uns mit KollegInnen vernetzen, die andere Fachgebiete haben, können wir doch alle nur davon profitieren, weil ich habe mehrere Kolleginnen, die sagen,

00:08:05: Kathi Du Katharina, ich habe gerade einen Fall ernährungstechnisch, kannst du mir kurz weiterhelfen?

00:08:08: Kathi Und das ist so anders, als wenn ein Endkunde mir in meine DMs slidet, wenn da eine Fachkollegin fragt, so hey, ich weiß gerade nicht und andersrum bin ich auch schon eine Neuro-Kollegin in die DMs geslidet und sie sagt, hey, wir haben hier einen Fall, ich bin mir unsicher, kannst du mir helfen?

00:08:12: Sonja Hegel Mhm.

00:08:13: Sonja Hegel Mhm.

00:08:24: Kathi Und da findet ganz viel Austausch und ganz viel Hilfe auf einem fachlichen Niveau bei einer niedrigschwelligen Plattform wie Instagram einfach statt, ja.

00:08:34: Kathi Und dadurch, in Anführungsstrichen, kennt man sich.

00:08:37: Kathi Ich habe diese Kolleginnen alle noch nie gesehen, aber ich wüsste, wenn irgendwas ist, kann ich sie fragen.

00:08:41: Kathi Und da wurde teilweise diese Ausschreibung auch geteilt.

00:08:46: Kathi Das heißt, auch das wäre so mein Tipp, vernetzt euch.

00:08:50: Kathi Also entweder, wenn ihr regional seid mit den Kolleginnen um euch herum,

00:08:55: Kathi Keine Ahnung, macht mal, ich finde es toll, in einigen Regionen gibt es einen Stammtisch.

00:08:58: Kathi Setzt euch doch mal zusammen.

00:08:59: Kathi Wer macht eigentlich was?

00:09:00: Kathi Ach, du machst Auge, ach, du machst Cardio, ach, du machst Zähne.

00:09:03: Kathi Ja, wunderbar, dann treten wir uns doch hier überhaupt nicht auf die Füße.

00:09:07: Kathi Aber dann, dass ihr einfach mal wisst, an wen überweisen wir hier eigentlich.

00:09:10: Kathi Okay, ich schweife ab.

00:09:12: Kathi Das war Punkt eins, dass ich glaube, das war einfach so die Sichtbarkeit der...

00:09:19: Kathi Stellenausschreibung und dass es halt einfach sehr persönlich war.

00:09:19: Sonja Hegel Mhm.

00:09:23: Kathi Das zweite ist, was unterscheidet mich natürlich von anderen Praxen, die Stelle war rein im Homeoffice aufgeschrieben.

00:09:30: Kathi Das heißt, und das kann man natürlich nur begrenzt vergleichen, bei mir können sich KollegInnen aus ganz Deutschland bewerben.

00:09:37: Kathi So theoretisch habe ich glaube ich auch zwei Bewerbungen aus der Schweiz gekriegt, da hätte ich jetzt aber rechtlich echt überlegen müssen, wie man das jetzt hätte machen können und so, also weiß ich nicht, ob ich dann, also wenn ich dann, da muss ich dann ehrlich sein, wenn ich eine Kollegin aus der Schweiz und eine aus Deutschland habe und die sind fachlich ähnlich, würde ich die Deutsche nehmen, denn

00:09:55: Kathi Ihr müsst ja überlegen, wir machen eine Futtermittelberatung.

00:09:57: Kathi Dafür muss man den Markt kennen.

00:09:58: Kathi Auch ich mache Beratung in der Schweiz, komme da aber immer wieder an meine Grenzen, weil ich die Produkte gar nicht kenne.

00:10:02: Kathi Das heißt, das ist schon ein gewisser Teilweise regional.

00:10:06: Kathi Das heißt, ich kann aber natürlich auch Leute in ganz Deutschland erreichen.

00:10:09: Kathi Das macht natürlich den Job ganz anders attraktiv und halt auch, ja, ich habe eine größere Zielgruppe als andere Praxen.

00:10:16: Sonja Hegel Ja.

00:10:19: Kathi Und wir haben ja mal zum Thema Homeoffice eine Folge aufgenommen,

00:10:23: Kathi Der Bedarf nach Homeoffice.

00:10:24: Kathi Wir sind zu 95 Prozent weiblich.

00:10:28: Kathi Kinderbetreuung ist nach wie vor in weiblicher Hand.

00:10:32: Kathi So, das kann man gut finden, das kann man schlecht finden, aber das ist einfach so.

00:10:36: Kathi Man kann auch sagen, hey, wir wollen, dass das irgendwann gleichberechtigter ist.

00:10:39: Kathi Ja, bin ich auch dafür, aber da sind wir noch nicht.

00:10:42: Kathi Und das heißt, dass wir da draußen ganz viele KollegInnen haben, die kleine, kleinste Kinder haben,

00:10:48: Kathi Und die jetzt irgendwie versuchen, diesen Job mit Kindern unter einen Hut zu bringen.

00:10:52: Kathi Und das ist mit Not, Nacht und Schichtdienst in Kombi mit Kleinstkindern nur ganz begrenzt möglich.

00:10:59: Kathi Und die haben natürlich dann gesehen, ja, ich würde gerne in die Praxis, ja, also, oder raus aus der Praxis.

00:11:07: Sonja Hegel Total.

00:11:09: Kathi Und ich glaube, dass da einfach der Bedarf groß ist.

00:11:13: Kathi Das heißt, welche Bedingungen schreibe ich in einem Job aus?

00:11:16: Kathi Also,

00:11:17: Kathi Das spielt eine Riesenrolle.

00:11:20: Sonja Hegel Und gerade dieses Homeoffice-Thema, ich meine, wie du schon gesagt hast, da haben wir auch schon viel drüber gesprochen.

00:11:23: Sonja Hegel Das ist einfach ein...

00:11:26: Sonja Hegel ein Riesenpotenzial, da auch Stellen attraktiv zu machen.

00:11:29: Sonja Hegel Und ich behaupte auch, in kurativen, stationären Praxen kann oder sollte das vielleicht Teil der Tätigkeit werden, also angepasst an den Bedarf, an die Mitarbeitendenbedürfnisse auch, um alles unter einen Hut zu bringen.

00:11:47: Sonja Hegel Und du hast ja auch gesagt, das ist natürlich ein Riesenfaktor, wo wahrscheinlich die Stelle total attraktiv einfach ist, um

00:11:54: Sonja Hegel im Vergleich zu anderen niedergelassenen Praxen, wo man eben nicht im Homeoffice sein kann, sondern natürlich vor Ort ist ein Großteil der Arbeitszeit.

00:12:03: Sonja Hegel Ja, und was ist denn

00:12:05: Sonja Hegel das hast du jetzt schon gesagt, also ein Teil war sicherlich die Art und Weise, wie ausgeschrieben wurde und vielleicht auch natürlich die Tätigkeit, also die Tätigkeit im Homeoffice.

00:12:15: Sonja Hegel Ist denn der einzige Grund, das würde mich jetzt mal interessieren, dass wirklich einfach das Homeoffice als alleiniger Grund dient oder wie ist es denn, ich meine, die Ernährungsberatung, ich sage mal, die ist jetzt nicht neu, aber in dem Ausmaß, glaube ich, wächst es schon gerade sehr, der Bedarf wächst vielleicht auch.

00:12:34: Sonja Hegel Ich

00:12:35: Sonja Hegel Frag mich halt, sind denn auch die Kolleginnen, haben die richtig Bock auf dieses Thema oder was ist da so die Motivation?

00:12:41: Sonja Hegel Das würde mich mal interessieren.

00:12:42: Sonja Hegel Wie sind da deine Erfahrungen?

00:12:44: Kathi Also, ich habe jetzt bei 40 Bewerbungen nicht alle zum Gespräch einladen können.

00:12:49: Kathi Also das hätte ich zeitlich einfach nicht leisten können.

00:12:49: Sonja Hegel Ja.

00:12:51: Kathi Das heißt, ich musste eine Erstvorauswahl treffen anhand der Bewerbungsunterlagen.

00:12:57: Kathi Das mag an der einen oder anderen Stelle vielleicht auch unfair gewesen sein.

00:13:00: Kathi Vielleicht ist unter den Kolleginnen eine, die auch perfekt gepasst hätte.

00:13:04: Kathi Natürlich, und das ist auch was, womit ich mich dann auseinandersetzen musste.

00:13:07: Kathi Ich hatte mit ganz viel FOMO zu kämpfen.

00:13:09: Kathi Also,

00:13:09: Sonja Hegel Mhm.

00:13:10: Kathi ganz viel so, oh Gott, vielleicht könnte ich noch einen besseren Fit verpassen und habe ich jetzt am Ende die richtige Entscheidung getroffen und so weiter und so fort.

00:13:16: Kathi Luxusproblem, klar, aber trotzdem war das was, was mich massiv beschäftigt hat.

00:13:23: Kathi Und ich hatte das Gefühl, dass man das im Großen und Ganzen in zwei Gruppen einteilen konnte.

00:13:28: Kathi Also zum einen hatte ich das Gefühl, das ist nur, also das nur ist gleich eine Wertung, aber dass es Kolleginnen waren, die eigentlich nicht

00:13:38: Kathi in die Ernährungsberatung wollen, sondern die aus der kurativen Praxis raus wollen.

00:13:43: Sonja Hegel Mhm.

00:13:45: Kathi Die habe ich zugegeben ein bisschen relativ schnell ausgewechselt, weil auch da...

00:13:51: Kathi das Ganze ein ganz bisschen schwierig ist.

00:13:53: Kathi Das sind Leute, die sitzen halt in ihrem Fachgebiet schon ganz lange drin, haben in meinem Fachgebiet überhaupt keine Erfahrung, fangen bei mir bei null an, sind aber als Tierärztin, die natürlich länger im Beruf sind, ein gewisses Gehalt gewöhnt, was ja auch völlig legitim ist, sind aber bei mir komplett Quereinsteiger neu.

00:14:09: Kathi Also das ist so.

00:14:12: Kathi Und da hatte ich dann teilweise schon das Gefühl, dass Leute sich beworben haben,

00:14:17: Kathi weil es alternativ ist, weil es eine andere Form der Stelle ist.

00:14:22: Kathi Und die habe ich dann eher nicht eingeladen.

00:14:22: Sonja Hegel Das Interessengebiet, ja.

00:14:25: Kathi Aber du kannst ja zum Beispiel in der Bewerbung sehen, was haben die schon für Fortbildungen gemacht?

00:14:31: Kathi Haben sie in dem Bereich schon mal gezielt irgendwelche Fortbildungen gemacht?

00:14:34: Kathi Und da ging es mir gar nicht darum, haben die jetzt mega viel Vorwissen?

00:14:37: Kathi Ich gehe davon aus, dass alle relativ bei Null anfangen.

00:14:39: Kathi Das ist aber auch überhaupt nicht schlimm.

00:14:41: Kathi So habe ich es auch ausgeschrieben.

00:14:42: Kathi Also alles fein.

00:14:43: Kathi Aber einfach...

00:14:47: Kathi die Leute, die sich schon für die Ernährung... Also die einfach schon einen gewissen... Das war das, was ich jetzt gesagt habe.

00:14:58: Kathi Warte, schneide das mal eben auch das ganze Gehasper raus.

00:15:01: Kathi Ich habe einfach bei einigen Bewerbungen gesehen, dass man da ein Engagement für die tiermedizinische Ernährungsberatung hat, in dem schon gezielt Fortbildungen besucht wurden oder zum Beispiel...

00:15:11: Kathi Die eine hatte im Bachelor für Menschen schon Ernährungsmedizin studiert, hat dann Tiermedizin studiert.

00:15:16: Sonja Hegel Mhm.

00:15:16: Sonja Hegel Mhm.

00:15:18: Kathi Das ergibt natürlich total Sinn und ist dann total stringent.

00:15:21: Kathi Solche Leute habe ich natürlich zum Gespräch eingeladen.

00:15:25: Kathi Oder, und das muss man halt auch sagen, wir bieten ja bei uns in

00:15:30: Kathi unserer Praxis die Ausbildung zum ErnährungsberaterIn an.

00:15:34: Kathi Von den Leuten, die ich jetzt genommen habe, haben einfach zwei auch bei mir schon Kurse besucht.

00:15:40: Kathi Also die kamen dann so ein ganz bisschen aus meinem Kosmos.

00:15:44: Kathi Die kannte ich noch gar nicht über die Mastermind, aber die haben einfach schon mal Videos von mir konsumiert.

00:15:48: Kathi Das heißt, das ist wirklich ein Interesse und das waren auch Leute, wo ich mir auch

00:15:51: Kathi Also hätte vorstellen können, wenn ich die jetzt nicht eingestellt hätte, dass die das dann in eigener Praxis irgendwie durchgezogen hätten oder in Angestelltersituationen.

00:15:59: Kathi Also da war schon der Wille zum Thema Ernährungsberatung hin.

00:16:03: Sonja Hegel Ja, ja.

00:16:04: Kathi Aber du kannst die Ernährungsberatung nicht ohne ihre Arbeitsbedingungen sehen.

00:16:08: Kathi Und das wäre vermessen, nur darauf zu gucken.

00:16:12: Kathi Weil ganz ehrlich, auch ich mache diesen Job, weil ich ihn von überall machen kann und er mir gewisse Freiheiten gibt.

00:16:18: Kathi Das heißt, da darf ich ja nicht Bewerbende abstrafen, weil sie nebenbei in ihrer Bewerbung noch erwähnen, hey, es wäre ganz cool, wenn ich im Homeoffice arbeiten könnte, weil ich meine Kinder leichter betreuen kann.

00:16:28: Kathi Ja, fair enough.

00:16:29: Kathi Also deswegen ist so die Frage, kann man das zu 100% trennen?

00:16:35: Kathi Nein, kann man nicht.

00:16:36: Kathi Aber es gibt eben Leute, für die kam so ein bisschen die Bewerbung jetzt, ach, das klingt doch toll, okay, da bewerbe ich mich mal, hatten aber noch nie einen Berührungspunkt zur Ernährungsmedizin und andere haben ihn halt eben schon.

00:16:46: Sonja Hegel Ja, ich finde das auch ganz spannend.

00:16:46: Kathi Und da habe ich auch nur die zum Gespräch eingeladen, die diese Berührungspunkte schon hatten.

00:16:53: Sonja Hegel Ich finde dieses Thema, diese Motivation, dieses Hinzu, es gibt ja so eine Weg-von-Motivation, das heißt, ich will von irgendetwas weg, nehme halt irgendwie eine Alternative, die sich halt ergibt,

00:17:06: Sonja Hegel Oder ich habe eine Motivation hinzu, weil ich da hin möchte, weil es mich interessiert, weil ich das spannend finde, weil es mir mein Leben irgendwie besser macht.

00:17:16: Sonja Hegel Wie auch immer, was genau die Motivation ist.

00:17:18: Sonja Hegel Aber ich finde das total interessant zu sehen, dass es da verschiedene Strömungen gibt, einfach mal völlig wertfrei.

00:17:23: Sonja Hegel Jeder hat ja seine eigenen Themen, die er oder sie da mitbringt.

00:17:28: Sonja Hegel Warum fällt auch nur weg vom Motivation da sein oder da ist.

00:17:31: Sonja Hegel Aber es ist natürlich toll, wenn du sagst, hey, für dich natürlich als Arbeitgeberin und für dein Unternehmen

00:17:37: Sonja Hegel ich habe die Wahl, ich kann genau gucken und ich kann sehen, wenn jemand da noch mehr, also richtig Bock drauf hat oder schon länger dran ist, das ist ja einfach ein Hinweis darauf, ja, dass es eher eine Hinzu-Motivation ist und ich glaube, also zumindest aus meiner eigenen persönlichen Erfahrung, meine Hinzu-Motivation ist auch immer stärker, um das halt auch gut durchzuziehen und um dann auch am Ende des Tages zufriedener damit zu sein und da meinen Weg zu finden, anstatt nur als

00:18:04: Sonja Hegel um irgendwo wegzukommen, eine Alternative gefunden zu haben, weil dann macht es das, wenn das auch nicht der richtige Platz vielleicht ist, auch für beide Seiten, Arbeitgeber, Arbeitnehmerseite, vielleicht auch nicht zu einem guten Erlebnis.

00:18:15: Sonja Hegel Also es ist ja auch immer so ein bisschen damit.

00:18:17: Sonja Hegel Deswegen verstehe ich total, dass du, also erstmal, dass es diese beiden Strömungen gibt, kann ich auch voll nachvollziehen, auch das mit dem Homeoffice, weil ich meine, da haben wir ja schon viel drüber geredet, es ist einfach ein relevanter Aspekt.

00:18:28: Sonja Hegel aber dann eben auch zu sagen, hey, ich kann es auswählen und ich sehe halt die, die halt da richtig Lust drauf haben, die sind für mich als Arbeitgeberin einfach mal ganz neutral betrachtet, dann ein bisschen interessanter oder erst mal attraktiver, kann man ja ruhig einfach mal so sagen, weil wir haben ja schon mal eine ganze Folge auch über das Thema gemacht, sollte ich Mitarbeiter einstellen, wann macht das Sinn oder nicht?

00:18:49: Sonja Hegel Am Ende des Tages ist das ja eine unternehmerische Gewalt,

00:18:52: Sonja Hegel geschäftliche Entscheidung und du musst natürlich dann auch sicher sein, dass die Person das auch wirklich will, damit sie eine ganze Zeit lang bei dir ist und dein Unternehmen auch entsprechend mittragen kann mit ihrer Kraft, mit ihrem Wissen und ihrem Willen.

00:19:07: Sonja Hegel Aber finde ich spannend.

00:19:07: Sonja Hegel Ja.

00:19:09: Kathi Ich finde ganz spannend.

00:19:11: Kathi Also du hast eben das Wort Strömungen genutzt.

00:19:14: Kathi So was ist für verschiedene Strömungen.

00:19:16: Kathi Ich habe ja ein paar Bewerbungsgespräche geführt und ich habe noch ein paar Strömungen wahrgenommen.

00:19:22: Kathi Und zwar, ich hatte die Stelle ausgeschrieben zum Thema Teilzeit oder Vollzeit.

00:19:27: Kathi Also das hatte ich vorher überhaupt nicht, ja, wie soll ich sagen, eingeordnet.

00:19:34: Kathi Und ich war dann überrascht, wie viele Leute sich auf Teilzeit beworben haben.

00:19:39: Kathi Also ich dachte, wenn ich das nur auf Teilzeit ausschreibe, würde sich keiner bewerben.

00:19:43: Kathi Aber das Gegenteil war der Fall.

00:19:45: Kathi Also es war so, dass ganz viele Leute tatsächlich nur ein paar Stunden eine Stelle gesucht haben.

00:19:45: Sonja Hegel Mhm.

00:19:52: Kathi Zum einen als Ergänzung zu einem schon bestehenden Job.

00:19:56: Kathi Und ganz ehrlich, Leute, ich glaube, dass das Hybrid-Modell das absolute Modell der Zukunft ist.

00:20:01: Kathi Zwei bis drei Tage kurativ, zwei bis drei Tage Homeoffice, egal ob das ist, ich mache eine Narkose-Vorbesprechung, eine Röntgenbildbesprechung, eine Blutbefundung oder eben eine Ernährungsberatung, weil, und auch das ist so ein ganz bisschen aufgefallen,

00:20:16: Kathi Die Leute stellen sich den Job der Ernährungsberatung ein bisschen einfacher vor, was die Bedingungen angeht.

00:20:21: Kathi Aber Leute, das ist immer noch eine Dienstleistung.

00:20:24: Kathi Wir sind immer noch in der Situation, dass wir viele Entscheidungen treffen müssen für unsere Patientenbesitzenden.

00:20:31: Kathi Wir müssen schnelle Entscheidungen treffen.

00:20:34: Kathi Wir müssen einen Weg vorgeben.

00:20:37: Kathi Auch das zieht Energie.

00:20:38: Kathi Nur weil ich das von zu Hause aus mache, ist das nicht auf einer Arschbacke mal eben abgesessen.

00:20:41: Sonja Hegel Mhm.

00:20:42: Kathi Das heißt, auch da bin ich der Meinung, dass 40 Stunden in der Ernährungsberatung

00:20:48: Kathi kaum möglich sind von der Konzentration her.

00:20:50: Kathi Das kann eigentlich auch gar keiner leisten.

00:20:53: Kathi Deswegen war ich total happy über die Leute, die sich beworben haben und gesagt haben, so ein oder zwei Tage in Ernährung und drei Tage kurativ, wo ich sage, ich glaube, das ist das perfekte Modell und für alles, weil du wirst auf beiden Stellen nicht verbrannt, hoffe ich.

00:21:08: Kathi Ja, das werden wir dann in drei bis vier Jahren sehen, wie die Leute sich machen und sie hoffentlich alle noch in meinem Team sind und ich

00:21:15: Kathi sie sammeln kann, in Anführungsstrichen, und sie nicht Kurzzeitfliegen sind.

00:21:20: Kathi Also das ist natürlich mein ganz, ganz großer Wunsch.

00:21:24: Kathi Aber deswegen, und einige haben sich gar nicht getraut, in ihren Bewerbungsunterlagen anzugeben, wie wenig Stunden sie wollen, weil sie dann Sorge hatten, dass sie gar nicht erst zum Gespräch eingeladen werden.

00:21:34: Sonja Hegel Mhm.

00:21:34: Kathi Das heißt, es scheint draußen noch ganz viele Leute zu geben, die ausschließlich Vollzeitstellen ausschreiben und ausschließlich Vollzeitkräfte suchen.

00:21:45: Kathi Sorry, aber das ist nicht mehr die Realität.

00:21:47: Kathi Also ich habe eine Kollegin, die sagte am Anfang, ja, wie viele Stunden arbeitest du denn?

00:21:53: Kathi Und dann sagte sie, bevor sie mir die Stundenzahl nannte, das mag jetzt total wenig klingen, also ich arbeite aktuell in der kurativen Praxis 24 Stunden und hatte es auf eine Art gerechtfertigt, wo ich gedacht habe,

00:22:06: Kathi 24 Stunden mit Menschen reden, Vollzeit von einem Termin in den anderen zu springen, 18 Stunden shiften, am Wochenende, Nachtdienst.

00:22:14: Kathi Ja, sorry, aber da finde ich 24 Stunden schon echt viel.

00:22:17: Kathi Also

00:22:18: Kathi Und das müssen wir relativieren.

00:22:20: Sonja Hegel Hm.

00:22:20: Sonja Hegel Hm.

00:22:21: Kathi Und wenn das dann finanziell für die Leute passt, ja wunderbar, dann bleiben sie doch auch in diesen Jobs länger erhalten.

00:22:27: Kathi Aber da hatte ich so das Gefühl, dass ganz viel noch auf Vollzeitstellen gepocht wird und die Leute sich gar nicht getraut haben zu sagen, ich würde gern weniger.

00:22:36: Kathi Und als ich dann geöffnet habe und gesagt habe, ja, ich überlege die Stelle auf zwei, drei Leute aufzuteilen, merkte man in ganz, ganz vielen total die Erleichterung in diesen Bewerbungsgesprächen.

00:22:45: Kathi Und dann war so,

00:22:47: Kathi okay, also ich würde gerne nur so 12, 13 Stunden.

00:22:50: Kathi Ja, okay.

00:22:51: Kathi War ja für mich gar kein K.O.-Kriterium.

00:22:53: Kathi Wir haben jetzt eine eingestellt, die arbeitet nur 7 Stunden die Woche.

00:22:55: Sonja Hegel Mhm.

00:22:56: Sonja Hegel Okay, ja, cool.

00:22:57: Kathi Also.

00:22:59: Sonja Hegel Ja, aber das zeigt auch zum einen natürlich die Situation einfach, ich sage mal, draußen, im Markt, im Feld, ja, sozusagen.

00:23:06: Sonja Hegel Also was ist an Bedarf auch da?

00:23:12: Sonja Hegel Aber auch, wie flexibel du als Arbeitgeberin bist, vielleicht auch sein muss, ne?

00:23:17: Sonja Hegel Also ich finde das, ich beobachte das, was du erzählst, gerade auch total natürlich aus der Perspektive Employer-Branding, ne?

00:23:25: Sonja Hegel Also was, wie fängt es vorne an und was schreiben wir da einfach aus?

00:23:30: Sonja Hegel Was sind so die Learnings daraus für die Praxis, um jetzt vielleicht auch Mitarbeiter zu finden oder für unsere lieben Zuhörerinnen, die ja wahrscheinlich, wenn sie uns zuhören, in der Regel entweder in der Anstellung sind selber oder irgendwie sich selbstständig gemacht haben.

00:23:44: Sonja Hegel Ich glaube, irgendwie die beiden Strömungen haben wir in unserer Zuhörerschaft.

00:23:45: Kathi Mhm.

00:23:47: Sonja Hegel Ja.

00:23:50: Sonja Hegel Und dann das Thema eben Mitarbeiter einstellen oder auch Kollegen finden und so weiter.

00:23:54: Sonja Hegel Ich finde das total interessant aus dem Aspekt auch heraus, was das für ein Thema ist und was das auch fordert an Umdenken und an Flexibilität.

00:24:05: Sonja Hegel Nicht nur, weil ich glaube, wir kommen immer noch daher, dass wir maximale Flexibilität der Arbeitnehmenden fordern.

00:24:10: Sonja Hegel Das beobachte ich immer wieder.

00:24:12: Sonja Hegel Dieses, ja, die müssen umziehen und die müssen...

00:24:15: Sonja Hegel die ganze Woche da sein und vor allem in der Praxis ja dann auch länger bleiben, weil es ja normal, wenn Überstunden sind.

00:24:20: Kathi Mhm.

00:24:20: Sonja Hegel Das Thema hatten wir ja auch schon ganz viel.

00:24:24: Sonja Hegel Wie gesagt, nochmal ganz kleine Klammern, klar, wenn der Notfall reinkommt, dann lässt man nicht den Hammer fallen, das machen die wenigsten.

00:24:30: Sonja Hegel Und wenn, dann haben sie wahrscheinlich einen guten Grund, weil sie vielleicht schon sehr lange da sind und es nicht organisiert wird, wie auch immer.

00:24:36: Sonja Hegel Aber unterm Strich sind ja alle da, um zu helfen.

00:24:38: Sonja Hegel Und wenn der Hund, der reinkommt, jetzt wirklich Not hat,

00:24:41: Sonja Hegel dann ist doch keiner da, der den Hammer fallen lässt und dann einfach geht.

00:24:44: Sonja Hegel So, das setze ich jetzt einfach mal voraus.

00:24:47: Sonja Hegel Aber das erfordert super viel Flexibilität auf Arbeitnehmerinnenseite, was auch mit der Lebensrealität, nach wie vor, du hast es eben auch schon wieder gesagt, vor allem Frauen, vor allem Familien und Kinder, vor allem Beziehungen leiden darunter in vielen Fällen.

00:25:02: Sonja Hegel Und das muss doch nicht sein.

00:25:04: Sonja Hegel Und vor allem, wenn wir in der Situation sind, dass wir vielleicht in unserer Praxis leben,

00:25:08: Sonja Hegel keine Bewerbungen auf unsere Ausschreibung bekommen, dann kann man sich ja mal überlegen, natürlich du hast auch schon gesagt, wo schreibe ich das aus, aber warum bewirbt sich vielleicht auch einfach niemand?

00:25:18: Sonja Hegel Ist es die formulierte Stellenanzeige?

00:25:20: Sonja Hegel Ist es der Ort?

00:25:20: Sonja Hegel Ist es die Sichtbarkeit der Praxis?

00:25:22: Sonja Hegel Ist es die Art der Stelle, die ausgeschrieben wird, die wahrscheinlich mitunter einer der größten Hürden ist?

00:25:28: Sonja Hegel Weil es gibt, ich sag mal, es gibt so viele Jobportale mittlerweile in unserer Branche, wo du Stellen ausschreiben kannst, was auch eigentlich fast alle bespielen und wo die meisten

00:25:39: Sonja Hegel ich sage mal in Anführungsstrichen Arbeitssuchenden, weil so viel sind es ja gar nicht, die Arbeitssuchen aktiv, die meisten sind ja in der Anstellung, aber wo die dann auch gucken würden.

00:25:46: Sonja Hegel Aber wenn dann wieder das Gleiche da drin steht, nämlich 24-7 unter Strich, dann muss man sich doch nicht wundern.

00:25:54: Sonja Hegel Also das ist so, was ich immer wieder mitkriege, echt die Essenz, ich wundere mich nicht.

00:25:59: Kathi Also ich habe zum Beispiel in meine Stellenausschreibung reingeschrieben, hey, eine Kollegin spartet bei uns um 7.30 Uhr und eine um 9.30 Uhr.

00:26:08: Kathi Ihr legt eure Arbeitszeiten so fest, dass es zum Beispiel mit der Betreuungszeiten eurer Kinder, das habe ich so in die Ausstellung reingeschrieben, optimal vereinbar ist.

00:26:16: Sonja Hegel Ja.

00:26:16: Sonja Hegel Ja.

00:26:16: Sonja Hegel Ja.

00:26:21: Kathi So, damit habe ich direkt gesagt, hey, für mich sind Kinder kein Ausschlusskriterium.

00:26:26: Kathi Und auch das fand ich spannend, wie unterschiedlich mit dem Thema Kinder umgegangen sind.

00:26:30: Kathi Einige haben ihre Elternzeiten direkt in die Fragebögen reingeschrieben.

00:26:34: Kathi Nee, wie heißt das?

00:26:34: Kathi Lebensläufe.

00:26:35: Kathi Andere haben es dann im Gespräch erzählt.

00:26:38: Kathi Und da wusste ich noch gar nicht, dass es Kinder da sind.

00:26:41: Kathi Gleichzeitig auch, hey, ich darf hier niemanden fragen, ob wer...

00:26:45: Kathi noch Kinderplanung hat oder nicht.

00:26:48: Kathi Und auch das war für mich am Ende ein Grund für mehrere Teilzeitkräfte.

00:26:53: Kathi Wenn ich jetzt die Stelle auf mehrere Stellen verteile und irgendwer hat da Kind krank, sorry, das passiert, wenn man Kinder hat.

00:26:59: Kathi Das gehört irgendwie dazu.

00:27:00: Kathi Meine eine Kollegin hat mir heute Morgen geschrieben, du, das Kind hatte die ganze Nacht Fieber, ich gucke, dass ich heute vielleicht eine Stunde an den PC komme.

00:27:06: Kathi Die absolut wichtigsten To-dos ist das und das, das muss heute gemacht werden, ansonsten gucke ich, was machbar ist.

00:27:11: Kathi So, das kommt einfach in der Realität vor oder wenn du zwei Teilzeitkräfte hast und die eine ist krank, hast du immer noch 20 Stunden Arbeitskraft da.

00:27:20: Kathi Wenn eine Person 40 Stunden hat und die ist krank, fallen dir 40 Stunden weg, die du irgendwie abfangen musst.

00:27:24: Sonja Hegel Ja.

00:27:28: Kathi Und wenn ich jetzt das richtig recherchiert habe, habe ich, mal abgesehen davon, dass meine Buchhalterin ein paar mehr Zeilen buchen muss, weil ich mehr Gehälter habe, nicht mehr Kosten, wenn ich zwei Leute jeweils 20 Stunden einstelle oder eine Person für 40 Stunden.

00:27:45: Kathi Und ich finde halt auch so spannend, dass in vielen Praxen noch an so bestimmten

00:27:54: Kathi ja, Sprechstundenzeiten festgehalten wird.

00:27:57: Kathi Wenn ihr einen digitalen Buchungskalender habt, dann sind doch nach außen gar keine richtigen Sprechzeiten sichtbar.

00:28:03: Kathi Dann kann doch die eine Kollegin um 9 Uhr anfangen und ist dann, keine Ahnung, bis 17, 18 Uhr in der Praxis und die andere sagt, du, ich fange um 6 an.

00:28:11: Kathi Da werdet ihr 100 pro auch KundInnen haben, die mega happy sind, dass sie vor der Arbeit noch zum Tierarzt fahren können.

00:28:17: Kathi Andere machen es lieber nach der Praxis, äh, nach der eigenen Arbeit oder so.

00:28:21: Kathi Und dass man dann einfach auch Zeiten an die Leute anpasst und sagt, ja, warum machen wir denn nicht einen digitalen Kalender?

00:28:27: Kathi Und wer dann halt am Freitag um 17 Uhr einen Termin buchen will, weil unsere eine Kollegin arbeitet am liebsten Freitagnachmittags, weil es da wild zugeht und sie das einfach witzig macht.

00:28:36: Sonja Hegel Ja.

00:28:36: Sonja Hegel Ja.

00:28:36: Sonja Hegel Ja.

00:28:36: Kathi Also einfach mal mit den Leuten reden und sagen, okay, was stellst du dir vor?

00:28:41: Kathi Was ist deine Idealvorstellung?

00:28:42: Kathi Und ich habe jetzt alle Bewerbungsgespräche gemacht und wusste am Ende gar nicht,

00:28:48: Kathi Wen stelle ich eigentlich ein?

00:28:50: Kathi Weil ich habe eine Kombination an Leuten dann gesucht.

00:28:53: Kathi Weil ich dann gefragt habe, hey, wann wäre dein Eintrittsdatum?

00:28:56: Kathi Ich will nicht mehrere Einarbeitungsgeschichten machen, das möchte ich bündeln.

00:29:01: Kathi Dann habe ich gefragt, wann wäre deine ideale Zeit zu arbeiten?

00:29:04: Kathi Ja, im Optimalfall nämlich eine, die ganz früh anfangen will und eine, die spät anfangen will.

00:29:08: Kathi Ja, ist doch perfekt.

00:29:09: Kathi Also auch...

00:29:11: Kathi hatte ich natürlich die Luxus, dass ich damit spielen konnte und gucken konnte.

00:29:14: Kathi Und das heißt, ich habe mich natürlich jetzt auch gegen viele Leute entschieden und das heißt vielleicht gar nicht, dass ich mich gegen eine individuelle Person entschieden habe, aber dass sie nicht in die Systeme reingepasst hat.

00:29:22: Sonja Hegel Mhm.

00:29:22: Sonja Hegel Mhm.

00:29:25: Kathi Und das tut mir dann auch leid, weil ich sage, boah, vielleicht wäre das individuell betrachtet auch ein richtig guter Fit gewesen, aber nicht in der Konstellation, in dem Team.

00:29:37: Kathi Und

00:29:38: Kathi Da habe ich dann halt auch gesagt, okay, und zum Beispiel, also meine eine Kollegin, die hat Montag einfach keine Termine, weil montags am meisten E-Mails reinkommen.

00:29:47: Kathi Das ist natürlich betriebswirtschaftlich ein Thema, weil die macht an dem Montag auch keinen Umsatz.

00:29:51: Kathi Ja, könnte ich jetzt hergehen und drüber meckern, aber ich kann mich auch um meine Mitarbeiterin kümmern und sagen, ich möchte, dass dieses von Sonntag auf Montag gut schlafen kann.

00:30:01: Sonja Hegel Ja.

00:30:02: Kathi Die soll nicht Panik kriegen, scheiße, morgen muss ich wieder ins E-Mail-Postfall.

00:30:06: Kathi weil ich eigentlich gar keine Zeit dafür habe, weil ich habe ja noch sieben Termine.

00:30:09: Kathi Ja, nee, das funktioniert nicht.

00:30:10: Kathi Also...

00:30:11: Sonja Hegel Und das ist tatsächlich, da läuft wahrscheinlich am Wochenende viel auf, kann ich mir vorstellen, dass auch Kunden, wenn die Fragen haben und so sich am Wochenende hinsetzen, wenn sie Zeit haben, schön ihre E-Mails tippen und dann hast du Montagmorgen das Postfach voll und dann hast du aber noch fünf, sechs, sieben Beratungstermine und willst aber auch zeitnah agieren und reagieren und mit den Leuten in Kommunikation sein.

00:30:30: Sonja Hegel Ich finde das total spannend und total schön zu hören, dass ihr da so ein flexibles System tatsächlich habt,

00:30:36: Sonja Hegel Ganz klar, natürlich ist es die Flexibilität, die auch diese ganze Homeoffice-Tätigkeit gibt.

00:30:40: Sonja Hegel Ich glaube, da bist du ja auch völlig klar rüber, dass das natürlich in der stationären, lokal angesiedelten, kurativen Praxis, natürlich gibt es da noch andere Herausforderungen, aber vielleicht kann man trotzdem mal

00:30:52: Sonja Hegel Das, was du gerade so in so Nebensätzen gesagt hast, ein bisschen mal wirken lassen, Flexibilisierung der Sprechstundenzeiten, angepasst an die Möglichkeiten der Mitarbeitenden.

00:31:03: Sonja Hegel Das finde ich einen total spannenden Aspekt, da einfach mal ranzugehen.

00:31:04: Kathi Vielen Dank.

00:31:08: Sonja Hegel nochmal auch das Thema einen Online-Terminkalender freizuschalten.

00:31:11: Sonja Hegel Immer noch für viele Praxen echt ein Thema.

00:31:15: Sonja Hegel Aber es ist also sehr erprobt mittlerweile und viele Praxen kommen da ganz gut mit klar.

00:31:20: Sonja Hegel Oder auch, was du eben gesagt hast, dieses Hybrid-Modell, ne?

00:31:24: Sonja Hegel einen Teil der Zeit ganz bewusst auf Beratung zum Beispiel oder auf Admin und Office-Arbeit zu legen oder eben auch Beratung über ein Meeting oder online zu machen.

00:31:38: Kathi Kastrationsaufklärung.

00:31:38: Sonja Hegel Eine große, ja, diese ganzen Sachen, ja, bin ich, also, genau, OP-Aufklärung, Befundbesprechung, alles, was planbar ist,

00:31:50: Sonja Hegel Weil, sind wir doch mal auch ehrlich, in dem Bereich ja, also gerade in der kurativen Praxis, diese Gespräche, wir haben jetzt zehn Minuten Zeit für eine OP-Aufklärung und dann geht der aber auch sofort in die OP danach, also Narkoseaufklärung, dann geht der sofort da rein.

00:32:04: Sonja Hegel Die Leute sind super aufgeregt, die haben ganz viel Angst, die haben schon ganz viel gegoogelt und Horrorgeschichten von anderen Leuten gehört, sind wieder in einem Alarmzustand, null aufnahmefähig und wissen am Ende wieder gar nicht, was man besprochen hat.

00:32:15: Sonja Hegel Und dann noch wieder das Thema, schätzen es gar nicht, dass sie beraten wurden, dass sie auch eine Entscheidung getroffen haben, kriegen sie gar nicht mit, weil das so mehr oder weniger, ich meine, das sind wieder nicht alle, aber oft so zwischendrin passiert in einem kurzen Moment und hier zack, zack, zack, müssen sie noch was wissen, ja dann tschüss.

00:32:34: Sonja Hegel Anstatt zu sagen, hey, wir nehmen uns alle die Zeit dafür, wir klären alle Fragen, die es gibt, wir sorgen dafür, dass die Kunden,

00:32:40: Sonja Hegel die bestmögliche Entscheidung treffen können für sich und ihr Tier.

00:32:43: Sonja Hegel Weil am Ende sind die Kunden ja verantwortlich.

00:32:45: Sonja Hegel Weil wenn was passiert, sagen wir, wir haben sie ja aufgeklärt.

00:32:47: Sonja Hegel Und das ist ja auch in Ordnung.

00:32:48: Sonja Hegel Das ist ja Teil des Deals, dass wir medizinisch das Bestmögliche machen, dass wir die größtmögliche Sorgfalt hinlegen.

00:32:54: Sonja Hegel Aber die Entscheidung, dass das Tier in Narkose geht,

00:32:57: Sonja Hegel trifft am Ende der Besitzer, die Besitzerin.

00:32:59: Sonja Hegel Und dann sollen die doch bitte auch die Möglichkeit haben, da in Ruhe drüber nachgedacht zu haben, sich ordentlich beraten zu fühlen.

00:33:05: Sonja Hegel Und das kann man halt super schaffen, indem man dieses Umfeld schafft, in dem Ruhe ist, in dem beide Parteien sich in Ruhe hinsetzen, einen festen Termin haben, nicht abgelenkt sind und so weiter.

00:33:15: Sonja Hegel Und jetzt schweife ich nämlich schon wieder ab, die Lanze fürs Homeoffice.

00:33:21: Sonja Hegel Aber diese ganzen Bereiche einfach mal, Stichwort Flexibilisierung, diese Arbeitswirklichkeit, wirklich auch mal in der kurativen Praxis zu denken.

00:33:26: Kathi Mhm.

00:33:29: Sonja Hegel Also wenn uns jemand zuhört und vielleicht auch schon in der Richtung was gemacht hat, fand ich das total spannend zu hören, weil

00:33:36: Sonja Hegel Ich höre genau wie du diese ganz klassischen Modelle mit vollzeit ausgeschriebenen Stellen.

00:33:44: Sonja Hegel Und dann wundert man sich, dass keiner kommt.

00:33:46: Sonja Hegel Und auch die Beschreibung der Stelle ist das, was ich seit 15 Jahren lese, seitdem ich angefangen habe, mich mit dem Thema intensiver zu beschäftigen, wo ich mich bewerben könnte damals noch.

00:33:56: Sonja Hegel Es ist immer noch der gleiche Text.

00:33:59: Sonja Hegel Demnach ist es auch immer noch die gleiche Stelle, ehrlich gesagt.

00:34:02: Sonja Hegel Also das ist ja das, was ankommt.

00:34:04: Sonja Hegel Und deswegen ist die Attraktivität noch mal niedriger.

00:34:07: Sonja Hegel Und da einfach mal ein bisschen hellhörig zu sein.

00:34:09: Kathi Ich habe von zwei Leuten unabhängig in den Bewerbungsgesprächen das Feedback bekommen, ich wollte mich gerne bei dir bewerben, weil deine Stellenausschreibung anklingen lassen hat, dass du Tiermedizin anders denkst.

00:34:21: Sonja Hegel Mhm.

00:34:22: Kathi Und genau das ist es.

00:34:25: Kathi Also zeigt es,

00:34:28: Kathi Also zeigt es natürlich nur, wenn ihr es ernst meint, aber halt, wenn auch ihr bereit seid, Tiermedizin neu zu denken, dann macht das in den Stellenausschreibungen sichtbar und dann kommen die Leute, denn die sind da draußen, die haben Bock.

00:34:41: Kathi Also das sind so und eine Sache vielleicht nochmal, weil bei meinem alten Arbeitgeber zum Beispiel war es so, dass während Corona, ähm,

00:34:42: Sonja Hegel Ja.

00:34:51: Kathi ja, wie soll ich sagen, Homeoffice überhaupt kein Problem war und danach wurden alle wieder ins Büro beordert.

00:34:56: Kathi Das war für niemanden nachvollziehbar, also aus so einem Kontrollwahn heraus die Leute wieder irgendwie zurückzuziehen.

00:35:05: Kathi Jetzt möchte ich mal eine Lanze für die Tiermediziner inbrechen und wir wollen natürlich hier eigentlich nicht alle über einen Kamm scheren.

00:35:11: Kathi Wer aber dieses Studium durchgezogen hat,

00:35:15: Kathi hat eine gewisse Leidensfähigkeit und ein gewisses Durchhaltevermögen und eine herausragende Gewissenhaftigkeit.

00:35:26: Kathi Weil du hast es eben gesagt, kaum Kolleginnen würden einfach den Hammer hinschreiben.

00:35:30: Kathi Das heißt, wenn wir jetzt mal tatsächlich hergehen und ein bisschen pauschalisieren, klischeesieren wollen sozusagen,

00:35:36: Sonja Hegel Punkt, ja.

00:35:37: Kathi dann sind die meisten Tierärztinnen eher so, dass man sie vor sich selber schützen muss und sagen muss, so und jetzt machst du bitte nochmal Feierabend, weil so, Ende, ja, reicht jetzt, ist nur ein Job, bitte, wir sehen uns morgen, so, mach den PC aus.

00:35:54: Kathi Das heißt, es sind die perfekten Leute für Homeoffice.

00:35:59: Kathi Also mal ganz ehrlich, weil die machen eher zu viel als zu wenig, weil die ein schlechtes Gewissen haben und dann noch dankbar sind, weil du ihnen diese Optionen gibst.

00:36:05: Kathi Das heißt, meine Kollegin schreibt mir heute Morgen, ihr Kind ist krank.

00:36:10: Kathi In jeder anderen Welt hätte sie heute überhaupt nicht in die Firma kommen können.

00:36:14: Kathi Heute schreibt sie mir, du, um 15 Uhr kommt mein Mann nach Hause, dann kann der das Kind nochmal zwei Stunden betreuen, dann gehe ich nochmal zwei Stunden an den PC.

00:36:22: Kathi Das heißt, ich habe eine Mitarbeiterin, die trotz Kindkrank heute nochmal zwei Stunden arbeitet.

00:36:29: Kathi in die Praxis wäre die heute nicht reingekommen.

00:36:31: Kathi Fair, ja.

00:36:31: Kathi Ja.

00:36:31: Kathi Mhm.

00:36:31: Kathi So, und

00:36:32: Sonja Hegel die vor allem mitdenkt.

00:36:34: Sonja Hegel Finde ich total cool, dass sie selber sagt, hey, ich habe das hier organisiert, weiter geht's.

00:36:41: Kathi Das heißt, und natürlich kann ich nicht kontrollieren, dann habe ich auch zu den Leuten, zu den Bewerbenden gesagt, so hey, Überstunden werden gegen Freizeit getauscht, das passiert auf Vertrauensbasis.

00:36:52: Kathi Wie genau soll ich denn kontrollieren, ob du da drei Stunden an deinem Computer gesessen hast oder sieben oder acht, kann ich eh nicht kontrollieren.

00:36:58: Sonja Hegel Ja.

00:36:59: Kathi Das heißt, wenn du mir sagst, du Katharina, ich habe noch sieben Überstunden, gut, dann hast du noch sieben Überstunden, kriegst einen Tag frei, viel Spaß, mach was Schönes.

00:37:07: Kathi Und da glaube ich dran, dass die TierärztInnen ein gewisser Schlag Mensch sind, zumindest vielfach, die ich kennengelernt habe, mit denen das extrem gut funktioniert und ich euch nur sagen kann, traut euch das.

00:37:22: Kathi Also ich habe jetzt, also das ist so, ich habe auch bei den Bewerbungen,

00:37:28: Kathi immer mal geguckt, wo die Leute wohnen.

00:37:32: Kathi Also vielleicht ist das nochmal spannend für die, die sich bewerben wollen.

00:37:35: Kathi Worauf habe ich eigentlich geguckt?

00:37:36: Kathi Ich habe keine Jahreszeilen verglichen.

00:37:39: Kathi Wenn da Lücken in den Lebensläufen waren, wäre mir das überhaupt nicht aufgefallen und mir so irrelevant gewesen.

00:37:44: Kathi Also wirklich, so bescheuert.

00:37:45: Kathi Das ist doch völlig egal.

00:37:47: Kathi Worauf ich geschaut habe, ist, wo die Leute wohnen, um zu wissen, okay, habe ich da irgendeine geografische Connection.

00:37:53: Kathi Also, Leipzig wohnt mein Bruder, da bin ich öfter.

00:37:57: Kathi Und Gini, also die eine Mitarbeiterin ist schon in Leipzig, das ergibt irgendwie Sinn.

00:38:01: Kathi Eine Bewerbung, da kam welche aus Hamburg.

00:38:02: Kathi Und ich sage, auch da wohnt irgendwie meine Familie, gibt irgendwie Sinn und andere in München.

00:38:07: Kathi Aber trotzdem habe ich jetzt auch jemanden eingestellt, auf den nichts von diesen drei geografischen Punkten zugetroffen ist.

00:38:12: Kathi Ja, also auch da habe ich gesagt, naja, wei.

00:38:14: Kathi Wäre halt nett gewesen, aber ist ja völlig egal.

00:38:17: Kathi Darauf habe ich geschaut und das Anschreiben habe ich mir angeschaut, das war mir am wichtigsten.

00:38:22: Sonja Hegel Mhm.

00:38:23: Kathi Wenn zum Beispiel ein Anschreiben nicht gegendert wurde, habe ich die Person nicht eingeladen.

00:38:27: Kathi Warum?

00:38:27: Kathi Weil ich so viel Auswahl habe und mir das extrem wichtig ist.

00:38:30: Kathi Und wenn ich mir die Auswahl machen kann, fange ich nicht an, politische Diskussionen mit Leuten zu führen.

00:38:35: Kathi Das ist völlig fein, wenn die das nicht machen.

00:38:37: Kathi Aber mir ist es für meine Praxis wichtig, das heißt, wenn ich eine gegenderte Ausschreibung mache, wünsche ich mir, dass das aufgenommen wird und wahrgenommen wird.

00:38:47: Kathi Wenn nicht, okay, tut mir leid, kann ich nicht leisten.

00:38:54: Sonja Hegel Mhm.

00:38:54: Kathi Klar, wenn ich nur zwei Bewerbungen hätte, hätte ich die Leute trotzdem eingeliehen.

00:38:57: Kathi Aber wenn ich halt die Wahl habe, habe ich auf solche Sachen halt geachtet.

00:39:01: Kathi Und zum Beispiel, ich persönlich kann nichts mit Homöopathie anfangen.

00:39:05: Kathi So, wenn Leute da halt in ihre Fortbildungssachen die ganzen Homöopathie-Fortbildungen reingemacht haben, habe ich gesagt, ihr seid bestimmt toll Leute.

00:39:14: Kathi Aber nicht in meiner Praxis.

00:39:16: Kathi Das passt nicht zu meiner Arbeitsweise.

00:39:19: Kathi So, habe ich aussortiert.

00:39:20: Kathi Na, also solche Sachen.

00:39:21: Kathi Auf sowas habe ich geguckt.

00:39:23: Kathi Was waren die Bewerbungsgespräche?

00:39:25: Kathi Dreiviertelstunde persönliche Gespräche.

00:39:27: Kathi Nichts Fachliches.

00:39:28: Kathi Passen die ins Team?

00:39:30: Kathi Verstehe ich mich mit denen?

00:39:31: Kathi Haben wir mit denen Vibe?

00:39:32: Kathi Das heißt, das war natürlich krass subjektiv.

00:39:36: Kathi Alles.

00:39:36: Kathi Das Ganze war extrem subjektiv.

00:39:39: Sonja Hegel Ja, und ich glaube, also ich glaube, das ist ein ganz normales Vorgehen.

00:39:45: Sonja Hegel Es gibt so ein paar Boxen, die getickt werden müssen.

00:39:48: Sonja Hegel Du hast so ein paar Rahmenbedingungen für deine Stelle.

00:39:50: Kathi Vielen Dank.

00:39:51: Sonja Hegel Und dann ist natürlich entscheidend, also würde mich jetzt wundern, wenn es anders wäre, entscheiden natürlich solche Nuancen.

00:39:57: Sonja Hegel Du hast einfach die Wahlmöglichkeit, du hast dir alle angeguckt, du hast die bestmöglichen, also die aus deinen, das ist ja so, es gibt ja immer wieder so Stufen, dass man guckt, wer passt im ersten Blick am besten auf die Stelle aufgrund verschiedenster Parameter und wer passt da vielleicht nicht so rein und dann werden die Personen auch so eingeladen und wenn das dann passt, dann ist es in Ordnung.

00:40:20: Sonja Hegel Also ich

00:40:21: Sonja Hegel Ich glaube, das ist ganz normal und natürlich geht es auch immer darum, zu gucken, kann ich mit der Person arbeiten?

00:40:29: Sonja Hegel Und da hast du ja gerade schon gesagt, was da auch dazukommt.

00:40:32: Sonja Hegel Welche Themen hast du da Lust und was sollte einfach gegeben sein, um bestmöglich zusammen zu starten und dann auch schnell in die Umsetzung zu gehen, anstatt sich vielleicht mit Grundsatzthemen aufzuhalten?

00:40:45: Sonja Hegel die da nicht zusammenpassen.

00:40:46: Sonja Hegel Ja, das heißt, ich finde, deswegen ist das subjektiv auch relativ, weil du hast ganz klare Anforderungen an die Stelle und wer da drauf muss.

00:40:55: Sonja Hegel Und dann ist natürlich entscheidend, wie die Personen halt einfach ticken und wer da einfach besser passt und wer da nicht so gut passt.

00:40:55: Kathi Vielen Dank.

00:41:04: Sonja Hegel Und deswegen kann ich das total nachvollziehen tatsächlich.

00:41:06: Sonja Hegel Und ich finde das alles ziemlich spannend, ehrlich gesagt, um

00:41:10: Sonja Hegel Aus Sicht des Employer Brandings, das ist ja das, wo ich immer wieder auf diese Themen mit drauf gucke, von vorne nach hinten.

00:41:16: Sonja Hegel Und du hast eben noch einen Satz gesagt, vielleicht kannst du uns da nochmal ganz kurz mitnehmen, einfach weil ich das interessant finde.

00:41:22: Sonja Hegel Wie geht das denn weiter?

00:41:23: Sonja Hegel Du hast eben schon gesagt, die haben sich beworben, ihr habt das Gespräch gehabt.

00:41:26: Sonja Hegel Du hast dich jetzt für Personen entschieden.

00:41:29: Sonja Hegel Dann hast du schon gesagt, du möchtest gerne das Onboarding.

00:41:31: Sonja Hegel Das ist ja der Prozess dann, wo man die Leute ins Team holt, wo man die an die Arbeitsstelle ranführt.

00:41:37: Sonja Hegel Das machst du jetzt so, dass es möglichst irgendwie zusammenlaufen kann oder parallel laufen kann.

00:41:42: Sonja Hegel Kannst du uns da mal ganz kurz einfach nur einen Abriss geben?

00:41:45: Sonja Hegel Wie geht das jetzt weiter, gerade in so einer digitalen Praxis?

00:41:48: Sonja Hegel Wie nimmst du jetzt die neuen Mitarbeitenden da ins Team auf und wie lernen die jetzt, was sie zu tun haben den ganzen Tag?

00:41:54: Kathi Es war übrigens eine Frage, die mir in jedem Bewerbungsgespräch auch gestellt wurde.

00:41:59: Kathi Wie machst du die Einarbeitung?

00:41:59: Sonja Hegel Ja.

00:42:01: Kathi Wie hast du dir das gedacht?

00:42:03: Kathi In einer idealen Welt hätte ich alle zum gleichen Eintrittsdatum eingestellt, hätte sie alle in ein Hotel hier nach München eingeladen für eine Woche und hätte gesagt, wir verbringen mal eine Woche zusammen, wir lernen uns kennen und wir machen mal ein paar Themen, ich mache ein paar Vorträge und wir arbeiten uns ein.

00:42:20: Kathi In der realen Welt kann ich mir was bei drei beziehungsweise vier Leuten, die wir relativ parallel einstellen, schlicht und ergreifend nicht leisten, weil ich jetzt auch natürlich am Anfang gehälter zahlen muss, ohne dass die Leute was erwirtschaften.

00:42:33: Kathi Das ist Teil des Leute-Einstellens.

00:42:36: Kathi Am Anfang machen sie ein Minusgeschäft.

00:42:37: Sonja Hegel Mhm.

00:42:39: Kathi Das ist völlig in Ordnung und das weiß man auch, aber

00:42:42: Kathi Trotzdem ist dann halt irgendwie der finanzielle Spielraum nicht da, dass ich ideelle Welt spielen kann.

00:42:47: Kathi So, schade, muss ich halt mit leben und überlegen.

00:42:51: Kathi Das heißt, was werden wir stattdessen machen?

00:42:54: Kathi Wir werden die Leute in die Beratung reinholen von meiner Kollegin und von mir.

00:42:58: Kathi Das funktioniert natürlich im Rahmen der digitalen Welt total einfach.

00:43:01: Kathi Die locken sich einfach auch in den Termin ein.

00:43:04: Kathi Das heißt, du lockst dich in den Termin ein, fragst die Leute, hey, ist das in Ordnung?

00:43:07: Kathi Hier wird noch eine Kollegin zuhören.

00:43:09: Kathi Dann sagen die ja, dann drückst du auf zulassend.

00:43:11: Kathi Und dann ist die Kollegin mit im Termin.

00:43:13: Kathi Dann verabschiedet sich der Kunde oder du schmeißt den am Ende nach erfolgter Beratung raus.

00:43:18: Kathi Und dann bleibst du mit der Kollegin im Termin und sagst, so, jetzt stellst du deine Fragen.

00:43:23: Kathi Was möchtest du dazu wissen?

00:43:24: Kathi Was hat dich überrascht?

00:43:25: Kathi So, dann machst du halt eine Viertelstunde, 20 Minuten Feedback-Gespräch.

00:43:26: Sonja Hegel Mhm.

00:43:29: Kathi Das macht man ein paar Mal.

00:43:30: Kathi Jetzt habe ich natürlich die Möglichkeit, über meine Ausbildung jetzt schon zu

00:43:37: Kathi Videos zur Verfügung zu stellen.

00:43:38: Kathi Das heißt, eine Kollegin, die wird wahrscheinlich erst Mitte nächsten Jahres kommen, sofern alles läuft, wie wir das planen, also sofern alles läuft, wie geplant, der habe ich natürlich jetzt schon Zugriff zu den Videos gegeben.

00:43:51: Kathi Wenn sie was anguckt, wunderbar.

00:43:52: Kathi Wenn nicht, auch in Ordnung.

00:43:53: Kathi Dann machen wir das erst, wenn sie da ist.

00:43:55: Kathi Das heißt, wenn jetzt ich einen, heute zum Beispiel habe ich einen Termin um 14 Uhr und einen um 15.45 Uhr.

00:44:01: Kathi Das ist relativ eng getaktet.

00:44:03: Kathi Morgen habe ich mehr Zeit zwischen den Terminen.

00:44:05: Kathi Das heißt, in den Zwischenzeiten könnte die Kollegin sich dann die Videos angucken, hospitiert weiter in den Terminen.

00:44:11: Sonja Hegel Mhm.

00:44:11: Kathi Danach drehen wir das um.

00:44:11: Sonja Hegel Mhm.

00:44:12: Kathi Wenn die genug Termine gehört hat, werde ich bei ihr hospitieren oder Sarah.

00:44:16: Kathi Dann geben wir ihr eben Feedback.

00:44:18: Kathi Und jetzt haben wir einen ganz entscheidenden Unterschied zwischen uns und der kurativen Praxis.

00:44:22: Kathi Bei uns bekommst du einen Fragebogen vorher.

00:44:26: Kathi Du gehst niemals blind in eine Beratung rein.

00:44:29: Kathi Es ist nicht so, dass du nicht weißt, welche Erkrankung auf dich wartet.

00:44:32: Kathi Selbst wenn da irgendwas abgespacedes kommt wie Silikatsteine, was ich noch nie hatte, meine Kollegin schon dreimal, würdest du das zwei Tage vorher wissen.

00:44:42: Kathi Das heißt, du hast Zugriff auf Literatur, du kannst uns fragen, du kannst die Fälle vorbereiten, du kannst die Ration schon mal eingeben.

00:44:49: Kathi Und von uns ein Feedback zur Ration holen.

00:44:51: Kathi Dann sind wir in dem Termin mit dazu geschaltet, machen uns aber stumm.

00:44:55: Kathi Wenn es brennt und die Leute wirklich gar nicht weiter wissen, mache ich mein Mikro an und mische mich ein, aber eher nicht.

00:45:01: Kathi Dann gebe ich ein Feedback, das macht man für eine gewisse Zeit und dann lässt man die irgendwann mal auf die Leute los.

00:45:08: Kathi Und so läuft bei uns die Einarbeitung, ja.

00:45:12: Sonja Hegel Finde ich total schön zu hören, dass es ein gegenseitiges Hospitieren ist.

00:45:17: Sonja Hegel Ich erinnere mich an meine Einladungszeit.

00:45:19: Sonja Hegel Ich fahre eine Woche mit, dann fahre ich eine Woche hinterher und dann ciao.

00:45:26: Sonja Hegel Und ich war da...

00:45:29: Sonja Hegel Bisschen so auf mich allein gestellt, ziemlich schnell, ziemlich ins kalte Wasser geworfen und ich hätte mir eigentlich gewünscht, viel mehr, ja, auch Fälle dann auch in der ersten Zeit, also wirklich zu besprechen und zu überlegen, warum wurde jetzt das gemacht, das gemacht, nochmal rekapitulieren, was weiß ich auch über das Thema und was haben wir jetzt daraus gemacht in der Praxis?

00:45:48: Sonja Hegel Also das wirklich wie Case Studies auch zu behandeln, glaube ich, das hätte mir damals, glaube ich, sehr geholfen und das hört sich so an, als macht ihr genau das.

00:45:55: Sonja Hegel viel zuhören, viel beobachten, eigene Überlegungen anstellen, sich austauschen und dann auch gegenseitig feedbacken, was man so das Wissen angeht, was den Ablauf dieser Beratungen angeht, finde ich total

00:46:10: Sonja Hegel Schön mal zu hören und vielleicht ja auch für die Zukunft, wenn du nochmal eine Stelle ausschreibst.

00:46:13: Sonja Hegel Leute, ihr habt es gehört, es läuft ganz gut.

00:46:18: Sonja Hegel Aber es sind halt auch viele, die es machen wollen.

00:46:20: Sonja Hegel Aber eine schöne Variante, weil ich habe das jetzt nochmal so gefragt, weil, wie gesagt, ich habe gesagt, ich gucke immer in Richtung Employer Branding auf solche Themen, wie Mitarbeiter finden und es fängt eben an,

00:46:31: Sonja Hegel für viele dabei, dass sie eine Stelle ausschreiben und es hört dann oft dabei auf, dass sie eine Bewerbung bekommen, ein Gespräch führen und dann ist die Person eingestellt, bumms.

00:46:38: Sonja Hegel Aber vorher passiert ganz viel.

00:46:41: Sonja Hegel Du hast das ganz am Anfang gesagt, du hast sehr gut gepflegte Marketingkanäle, über die du Sichtbarkeit hast, über die dir auch Tierärztinnen und tiermedizinisches Fachpersonal folgen, die dich schon kennen, die auch einen Einblick haben in deine Art und Weise, wie du tickst.

00:46:55: Sonja Hegel Das heißt, du hast eine super Sichtbarkeit auch da schon,

00:46:57: Sonja Hegel die konntest du für dich bespielen.

00:46:59: Sonja Hegel Das heißt, du hast nicht auf der grünen Wiese einfach mal eben eine Stellenanzeige irgendwo rausgehauen und gehofft, dass sich jemand meldet.

00:47:04: Sonja Hegel Dann hast du so einen Bewerbungsprozess, einen Auswahlprozess und dann geht es halt weiter.

00:47:07: Sonja Hegel Man muss sich ziemlich genau überlegen,

00:47:10: Sonja Hegel was passiert mit den Leuten, wenn sie dann ins Team kommen?

00:47:14: Sonja Hegel Wie kann ich sie an die Stelle ranführen?

00:47:16: Sonja Hegel Wie kann ich sie auch in mein Team eingliedern?

00:47:18: Sonja Hegel Und solche Sachen.

00:47:19: Sonja Hegel Und wie sorge ich dafür, dass sie sich wohlfühlen und dass sie sich auch sicher fühlen?

00:47:23: Sonja Hegel Das ist ja am Ende das, worum es geht.

00:47:24: Sonja Hegel Die Leute müssen ja sicher sein, um dann halt auch die bestmögliche, in deinem Fall die Beratung dann abliefern zu können, damit die Kunden am Ende des Tages zufrieden sind und die Patienten gut betreut sind.

00:47:34: Sonja Hegel Und es ist halt ein ganzer Prozess von A bis Z. Und das finde ich jetzt total schön, dass du uns heute mal damit hingenommen hast.

00:47:42: Sonja Hegel Und ich finde es total schön, dass dein Team wächst und sich ja, wie ich es richtig rausgehört habe, eigentlich verdoppelt gerade.

00:47:49: Sonja Hegel Also...

00:47:49: Kathi Ja, wir haben verdoppelt.

00:47:51: Kathi Also, weil wir hatten eine Initiativbewerbung einer Werkstudentin, wo ich gesagt habe, ach komm, eigentlich ist das doch auch schlau.

00:47:59: Kathi Die haben wir schon angestellt, die ist schon seit drei Wochen da.

00:48:03: Kathi Die hat gerade verschiedenste Aufgaben so im Backoffice sozusagen.

00:48:08: Kathi dann kommen jetzt zwei Tierärztinnen dazu, die werden meine Aufgaben in der Ernährungsberatung übernehmen, damit haben wir eine relativ gute 1 zu 1 Tausch aktuell, nur dass ich halt mehr Projekte machen kann und mehr andere Sachen und im nächsten Jahr kommt dann noch eine Kollegin dazu, die ist dann quasi tatsächlich die Aufstockung der Ernährungsberatung, aber deswegen war mir das jetzt zu heiß, das gleichzeitig zu machen, das war mir finanziell zu risikoreich, deswegen habe ich mit ihr gesprochen, ob sie sich das auch

00:48:32: Sonja Hegel Mhm.

00:48:37: Kathi in einem Dreivierteljahr, halben Jahr vorstellen kann und habe da ein sehr ehrliches Gespräch mit ihr geführt und gesagt, ich würde dich einstellen, ich verstehe aber auch, wenn es für dich nicht passt, weil du sagst, nee, Wartebank ist irgendwie nicht so deins.

00:48:47: Kathi Mit der setze ich mich im Januar zusammen, das haben wir ganz offen abgesprochen und ja, das heißt, ich muss dann, wenn nächstes Jahr wieder was ansteht,

00:48:57: Kathi nicht neu ausschreiben.

00:48:58: Kathi Ich habe auch allen, denen ich abgesagt habe, gerade in dem Bewerbungsgespräch, da war so ein paar Leute dabei, wo es mir echt leid tat.

00:49:04: Kathi Die hätten auch so gut gepasst, also ich hätte das Team einfach noch viel größer machen können.

00:49:10: Kathi Da habe ich zum Beispiel in die Bewerbung, also in die Absagen reingeschrieben, ob ich mich melden darf, wenn wir Bedarf haben.

00:49:14: Kathi Das heißt, ich müsste gar nicht nochmal neu ausschreiben, sondern ich könnte einfach auf die fünf, sechs Leute zugehen.

00:49:20: Kathi die auch gut gepasst hätten, die einfach, bei denen es keine Entscheidung gegen diese Menschen war, sondern für jemand anders.

00:49:27: Kathi Das muss man ganz klar so benennen.

00:49:29: Sonja Hegel Mhm.

00:49:30: Kathi Und insofern hätte ich da auch relativ schnell die Möglichkeit zu sagen, oh krass, wir wachsen gerade unvorhergesehen extremst an, dann könnte ich da nochmal die Leute anschreiben.

00:49:39: Kathi Wie auch immer.

00:49:41: Sonja Hegel Auch das ist cool.

00:49:41: Sonja Hegel Also sich seinen eigenen Bewerbungspool sozusagen auch bauen und behalten.

00:49:46: Sonja Hegel Und warum ich das gerade so hervorgehoben habe, ist, um mal ganz kurz innezuhalten mal wieder und einen kleinen Milestone in deiner Unternehmensentwicklung mal eben zu feiern und zu würdigen.

00:49:55: Sonja Hegel Mal eben, also jetzt in Anführungsstrichen, das Team verdoppelt.

00:49:58: Sonja Hegel Da gehört eine ganze Menge zu und da gratuliere ich dir erstmal zu.

00:50:02: Sonja Hegel Ich weiß, dass du da gerne drüber wegläufst.

00:50:03: Kathi Danke.

00:50:04: Sonja Hegel Ich gratuliere dir zu dem neuen Milestone.

00:50:07: Kathi Danke.

00:50:08: Kathi Ich fühle gerade noch sehr viel den Druck, der damit einhergeht, aber das kriegen wir auch noch gehandelt.

00:50:12: Sonja Hegel Ich glaube auch, wie immer.

00:50:16: Sonja Hegel Wunderbar.

00:50:17: Sonja Hegel Dann würde ich sagen...

00:50:19: Sonja Hegel Kommen wir mit dem Thema für heute zum Ende.

00:50:22: Sonja Hegel Superspannend.

00:50:22: Sonja Hegel Vielen Dank, dass du uns da so hast reinschauen lassen.

00:50:25: Sonja Hegel Und nochmal das Ganze auch für euch zum Zuhören.

00:50:28: Sonja Hegel Ja, vielleicht ist es ja auch für eure Unternehmung gerade an der Stelle zu überlegen, stelle ich Mitarbeiter ein, ja oder nein?

00:50:34: Sonja Hegel Und dann hoffen wir, dass ihr ganz viele Impulse aus der Geschichte und aus der Erfahrung von Kathi mitnehmen konntet.

00:50:39: Sonja Hegel Und ich sage von meiner Seite aus, danke fürs Zuhören und tschüss, bis zum nächsten Mal.

00:50:43: Kathi Best dahin!

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